Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Life-Therapie-Tagebuch:

14. Sitzung

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Seit der letzten Sitzung sind einige Wochen vergangen. Ich habe mit meiner Freundin einen schönen Urlaub verlebt, ich merke, dass ich mich erholt habe und dass ich wenigstens für eine Zeitlang stressresistenter geworden bin. Ich habe aber auch gemerkt, dass ein Urlaub eine außergewöhnliche Sache ist, die für mich zumeist in einer fremden Umgebung stattfindet, in der ich mich auch nicht immer nur wohl fühle. Ich glaube, dass ich zum Schluss sogar ein bisschen Heimweh gehabt habe. Die Abwechslung hat mir aber auf jeden Fall gut getan.

Als es in meiner freien Zeit nach der Reise wieder etwas ruhiger wurde, merkte ich, dass ich wohl zu viel Zeit hatte, um über meine Befindlichkeiten nachzudenken, denn es ging mir zwischenzeitlich nicht so besonders gut. Dr. Mück beneidete mich um die viele Zeit, die mir zur Verfügung stand. Er bemerkte dazu, dass ich mir doch mal überlegen sollte, Kinder in die Welt zu setzen. Er stellte mir in Aussicht, dass danach wahrscheinlich nicht mehr besonders viel Zeit übrig sein wird, um mir um meine Befindlichkeiten Gedanken zu machen.

Die Aussage von Dr. Mück hat mich zum Nachdenken angeregt, ich habe auch mit meiner Freundin darüber gesprochen. Wir leben noch nicht so lange zusammen und in unserer Beziehung lief es nicht immer so rund, dass wir uns noch nicht entschließen konnten, ernsthaft über ein Kind nachzudenken. Ich kann mir aber vorstellen, dass das eine neue Aufgabe für mich sein könnte, die mein Leben sehr verändern und auch für meine Probleme sehr hilfreich sein könnte, denn vielleicht ist es der Lebensinhalt, nachdem ich suche. Festigkeit in der Partnerschaft, Verantwortung, ein Ziel, ein fester Ort, an den ich gehöre. Dr. Mück gab mir dazu noch den Hinweis, dass die Gefahr besteht, dass ich meine negativen Verhaltensweisen auf das Kind übertragen könnte und dass ich deshalb besonders sorgfältig vorgehen sollte.

Ich habe in der Sitzung bei Dr. Mück angesprochen, dass ich mir zu dem Kommentar von ihm viele Gedanken gemacht habe, der die Möglichkeit einer Art Diagnose für mich betrifft. Dr. Mück hatte geschrieben, dass ich - wenn überhaupt- an einer leichten Form der Dysthymie leiden könnte. Es handelt sich um einen längeren Zeitraum von Depressionen, ständig schwankend, sich abwechselnd mit beschwerdefreien Phasen. Als ich das Thema angesprochen habe, war es Dr. Mück sehr wichtig, dass ich nicht so viel Augenmerk darauf lege und die Sache am besten nicht weiter verfolge. Es wird dem Menschen nicht gerecht, ihn in seiner Einzigartigkeit in eine solche Kategorie einzuordnen. Ich habe Dr. Mück erklärt, dass ich mich keinesfalls so fühle, als würde mir ein Stempel aufgedrückt, das habe ich von Anfang an nicht so empfunden. Nein, der Hinweis auf die fortdauernde Beständigkeit meiner negativen Gefühle ließ in mir den Gedanken aufkommen, meine negativen Befindlichkeiten noch mehr anzuzweifeln und die gerade bestehenden Umstände und ihre Wirkung auf mich zu überprüfen. Mir wurde klar, dass ich noch mehr dazu übergehen sollte, eine veränderte Denkweise bei mir zu installieren. Ich muss aber auch sagen, dass das von Anfang an ein wesentliches Element bei Dr. Mück war, negative Einflüsse und Gedanken so schnell wie möglich umzukehren. Es ist wirklich eine sehr hilfreiche Sache, die es mir ermöglicht, nicht durch einen schlechten Moment oder auch eine schlechte Stunde länger damit konfrontiert zu sein. Dr. Mück fand es sehr gut, dass es mir immer wieder gelingt, negative Befindlichkeiten innerhalb von kürzester Zeit umzukehren.

Dr. Mück gab mir aber auch zu verstehen, dass viele Dinge in meinem Kopf verankert sind, die ich nicht mehr rückgängig machen oder verändern kann. Vor allem in den ersten drei Lebensjahren sind Erfahrungen überaus prägend, gleichzeitig ist aber auch praktisch keine Erinnerung möglich, weil diese meist mit Sprache und Logik erworben wird, die natürlich in den ersten Jahren noch nicht vorhanden sind. Dr. Mück riet mir nochmals, das zu akzeptieren und damit und auch mit späteren Erfahrungen zu leben. Er erklärte mir dazu, dass mein Gehirn sehr auf diese negativen Denkweisen geschult ist, dass bestimmte Synapsen besonders trainiert sind und dass es praktisch nur möglich ist, zu lernen, damit umzugehen und zu verhindern, dass sich die Verstrickungen wieder verstärken.

Ich empfand das Thema im Nachhinein als hilfreich, ich denke auch, dass viele Dinge auch noch anders wirken werden, wenn die Therapie beendet ist.

Dr. Mück bemühte sich, mir noch ein paar Dinge mitzugeben, die ihm besonders am Herzen lagen. Er gab mir eine Ausarbeitung zum Thema Konstruktivismus mit, die sich damit beschäftigt, dass Menschen, geprägt durch ihre Beschaffenheit, ihres Werdegangs und ihrer Umwelt ihr eigenes Weltbild erschaffen, das gewissen Gesetzmäßigkeiten unterliegt und das ihnen in gewisser Weise ihr Überleben sichert. Gleichzeitig bringt es aber das Problem mit sich, dass Menschen höchst unterschiedlich empfinden und Dingen eine unterschiedliche Bedeutung zumessen. Diese Erkenntnis hilft im Umgang mit anderen Menschen, was auch das eigene Leben leichter macht.

Dr. Mück gab mir auch noch eine Anregung zum Thema Leichtigkeit mit auf den Weg. Er hatte ein Schiffsmodell mit zwei Segelmasten, auf denen die Sätze „Mit dem Wind segeln“ und „Nutzen statt bekämpfen standen“. Die Bedeutung liegt darin, dass ich versuchen soll, mich an die Lebenssituationen anzupassen und nicht zu versuchen, die Lebenssituationen mit unnötig viel Kraft meinen eigenen Bedürfnissen anzupassen. Nach dem „Prinzip Leichtigkeit“ leben bedeutet für mich auch, das Leben so anzunehmen, wie es ist und Kräfte, die sich mir bieten, aufzugreifen und zu nutzen.
 

Zur 15. und letzten Sitzung