Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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"Internetgestützte Psychotherapie" Beispiel 14
(zugleich Abschlussbericht der Einzelfallstudie 2004: ambulante psychosomatische Rehabilitation)

54-jähriger Patient mit mehrjähriger Depression

Er schreibt: "Im Rahmen meiner sehr intensiven Therapie war ich anfänglich sehr skeptisch. Meine Misstrauen (gegen alle Kontakte!) richtete sich auch gegen diese Form der unterstützenden Therapie. Insgesamt wirkten die begleitenden Hilfen, wie etwa Merkzettel, Texte aus Auszügen der Internetseiten, Sitzungsfeedback und schließlich die internetgestützte Therapie auf mich "erschlagend" und führten zu einer Abwehrreaktion. Nicht, dass  ich nicht suchend um jede Lösung, jede Hilfe auf dem Weg zur Überwindung der schweren Krise dankbar war. Doch erschien mir diese massive Form der "Hausaufgaben" anfangs als sehr belastend. Hinzu kam, dass eine deutliche Änderung meiner Lebensumstände erforderlich war und nachdrücklich eingefordert wurde. Auch die begleitende Sporttherapie forderte ihren Tribut. Die auf mich sehr massiv wirkenden Anforderungen schienen mehr und intensiver zu sein, als dies selbst im Rahmen einer stationären Behandlung üblich ist. Sie förderten, aber sie forderten auch in einem Maße, dass es manchmal in meiner Situation nicht zu schaffen war.

Gerade in diesen Momenten des Zweifels waren die Email-Kontakte besonders wichtig. Sie waren wie die entfernte Stimme des Coachs, der da ist (ohne körperlich präsent zu sein). Ich erinnere mich gern an manche Mails, die sich aufmunternd auf bestimmte Inhalte bezogen, die gerade in einer typischen Situation vorbeugend erinnert werden sollten, damit es mit der Stimmung nicht wieder abwärts ging. Ich sehe in dieser Form der Nachsorge bzw. begleitenden Unterstützung der Therapie einen modernen und zukunftsweisenden Weg, die Therapiezeiten zu verkürzen und die Zusammenarbeit für Arzt und Patient gleichermaßen effektiver zu gestalten.

Meine Erfahrung mit der Therapie im Allgemeinen und der internetgestützten Therapie im Besonderen ist, dass es sich so verhält, wie mit einem lukullischen Buffet: Auch hier steht eine mannigfaches Angebot an unterstützenden Maßnahmen und Hilfen zur Verfügung, die jedoch nicht alle jedem schmecken und für jeden  Patienten geeignet wären. Wer würde schon vom Brunch alles nehmen, nur weil es angeboten wird? Vor allem die Distanz in Zeit und persönlicher Nähe, fehlender zeitlicher und persönlicher Druck (den die Form der E-Mail-Therapiebegleitung beinhaltet) sowie die Freiheit in der Formulierung haben die Email-Kontakte für mich zu einem außergewöhnlich hilfreichen und wichtigen "Werkzeug bei der Reparatur meines Ichs" werden lassen.

Ich habe eine schwere und - nicht zuletzt wegen treuwidrigen Verhaltens meiner Krankenkasse, die die Kosten der Sofortmaßnahmen nicht übernehmen wollte - lange depressive Phase durchleben müssen. Hierbei habe ich die simple Gesprächstherapie, die stationäre Form der Einzel-, Gruppen und Sporttherapie und die Behandlungsmethode von Dr. Mück kennen gelernt. Nachhaltig und erfolgreich war für mich schließlich die letztgenannte, weil sie die Vorteile der verschiedenen Behandlungsweisen kombiniert und im Rahmen des integrierten Behandlungskonzeptes mit konsequenter Sporttherapie und internetgestützter Nachsorge (wozu auch die umfassende Sachinformationen der dort veröffentlichten umfangreich präsenten Literatur gehören) ein geschlossenes System bildet, das den Patienten persönlich in den Vordergrund stellt.

Nach meiner Auffassung wird eine ambulante Behandlung oft erfolglos bleiben, wenn sie nicht auch eine planmäßige Sporttherapie als festen Baustein beinhaltet. Positive körperlicher Erfahrungen und die damit mögliche Selbstfindung tragen wesentlich zur Genesung seelischer Belastungen bei. Dies ist zwar allseits bekannt und Allgemeingut, doch wird es in der praktischen Umsetzung - selbst bei stationären Behandlungen - meist nur stiefmütterlich bedacht. Hier liegt nach meiner ganz persönlichen Erfahrung jedoch der Schlüssel. Vor allem die (meist schwierige!) Änderung der Lebensumstände ermöglicht es, Depressionsfolgen zu lindern und zu heilen. Dafür bedarf es allerdings einer neuen Gewichtung und Modifikation liebgewordener Gewohnheiten.

Abschließend stelle ich für mich fest, dass meine Erkrankung nicht von außen geheilt werden konnte. Die Heilung meiner "Major Depression", wie sie von Gutachter genannt wurde, lag in mir selbst. Meine therapeutischen Anläufe vor der Zusammenarbeit mit Dr. Mück stellten darauf ab, dass mein Leben bis zu diesem Zeitpunkt falsch gewesen war, die erreichten Erfolge eher schlecht und die neuen Ziele eher vage in diametral entgegen gesetzter Richtung lägen. Durch die intensive Zusammenarbeit mit Dr. Mück habe ich festgestellt, dass dieser Ansatz nicht hilfreich war: Nicht alles ist schlecht, weil es anderen, dem Zeitgeist oder Interessen Dritter zuwiderläuft. Erst diese Erkenntnis hat mich aus der Krankheit geführt. Letztendlich war es in Vergessenheit geratenes Wissen um eigentlich banale Zusammenhänge (etwa von Aktion und Reaktion, von Wirkungen und Empfindungen), das neu wieder den früheren Menschen in mir möglich gemacht hat. Dieses Wissen half, weil es vom Therapeuten offen angesprochen und zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt wurde. Ohne die intensive Behandlung wäre der Schutt, der sich über dieses Wissen gelegt hatte, nicht mehr beseitigt worden. "Der Weg ist das Ziel" ist ein heute auch in der Werbung häufig verwendeter Slogan, "Lebe deine Träume" ein weiterer. Beide sind richtig, jedoch braucht es manchmal eines deutlichen Zeichens, diesen Weg zu erkennen, die Träume zu lesen. Hierbei habe ich in dem integrierten Behandlungskonzept erstmals und konsequent die richtige und erfolgreiche Unterstützung erhalten. Und gerade für mich spielt hierbei die über Emails vermittelte Möglichkeit, auch außerhalb der Therapiesitzungen Kontakt aufzunehmen und  .....auch Antwort zu erhalten, einen ganz wesentlichen Faktor. Ich wäre froh, wenn er mir auch nach dem Auslaufen der Therapiemaßnahme als Hilfestellung zur Verfügung stehen könnte. Ein solches Nachbetreuungsangebot ist m. E. außerordentlich gut geeignet, evtl. drohende Rückfälle frühzeitig aufzufangen. Vielleicht wäre es anzuregen, in Fällen, wie etwa dem meinen, nicht nur einen Beitragsrabatt für die Krankenversicherung zu gewähren, wenn alle 6 Monate der Zahnarzt aufgesucht wird, sondern und insbesondere auch eine regelmäßige Nachsorge in Gestalt von regelmäßigen Emailkontakten und Präsenzsitzungen eingehalten würde, die in größeren Zeitabständen stattfinden."