Eine Neurasthenie wird nach ICD-10 F48.0 bei Vorliegen der folgenden
Kriterien diagnostiziert:
- anhaltende und quälende Klagen über
gesteigerte Ermüdbarkeit nach geistiger Anstrengung oder über
körperliche Schwäche und Erschöpfung nach geringsten Anstrengungen
- Mindestens eines der folgenden Symptome:
akute oder chronische Muskelschmerzen
Benommenheit
Spannungskopfschmerzen
Schlafstörungen
Unfähigkeit zu entspannen
Reizbarkeit
- Die Betroffenen sind nicht in der Lage,
sich innerhalb eines normalen Zeitraums von Ruhe, Entspannung oder
Ablenkung zu erholen.
- Dauer der Symptomatik mindestens 3
Monate
Das Krankheitsbild tritt häufig im
Anschluss an eine körperliche Erkrankung (z.B. Virusinfekt) oder nach
besonderer Belastung durch Stress auf. Durch epidemiologische Studien
konnte nachgewiesen werden, dass Virusinfekte nicht ursächlich für die
Entstehung chronifizierter Erschöpfung sind.
Erschöpfung ist mit einer Prävalenz von ca.
20% eines der häufigsten Symptome in der Bevölkerung. Bei einer kleinen
Untergruppe (unter 1% der Bevölkerung) bei der die Erschöpfung über
mindestens 3 Monate anhält und nicht auf körperliche Erkrankungen (z.B.
Infekte, Hypothyreose), psychische Erkrankungen (z.B. Depression,
Angststörungen) noch auf definierbare andere Ursachen (z.B. chronische
Überlastung) zurückzuführen ist, , sollte die Diagnose Neurasthenie
erwogen werden.
In neuerer Zeit wurde der traditionell
geprägte und in der Regel mit psychischen Ursachen in Verbindung gebrachte
Begriff Neurasthenie von der mehr an vermuteten organischen (virologischen
oder immunologischen) Ursachen ausgerichteten Bezeichnung Chronic fatigue
syndrom (CFS) abgelöst.
Quelle:
http://www.uni-duesseldorf.de/awmf/ll/051-008.htm
Im Erscheinungsbild zeigen sich
beträchtliche kulturelle Unterschiede. Zwei Hauptformen überschneiden sich
beträchtlich. Bei einer Form ist das Hauptcharakteristikum die Klage über
vermehrte Müdigkeit nach geistigen Anstrengungen, häufig verbunden mit
abnehmender Arbeitsleistung oder Effektivität bei der Bewältigung
täglicher Aufgaben. Die geistige Ermüdbarkeit wird typischerweise als
unangenehmes Eindringen ablenkender Assoziationen oder Erinnerungen
beschrieben, als Konzentrationsschwäche und allgemein ineffektives Denken.
Bei der anderen Form liegt das Schwergewicht auf Gefühlen körperlicher
Schwäche und Erschöpfung nach nur geringer Anstrengung, begleitet von
muskulären und anderen Schmerzen und der Unfähigkeit, sich zu entspannen.
Bei beiden Formen finden sich eine ganze Reihe von anderen unangenehmen
körperlichen Empfindungen wie Schwindelgefühl, Spannungskopfschmerz und
allgemeine Unsicherheit. Sorge über abnehmendes geistiges und körperliches
Wohlbefinden, Reizbarkeit, Freudlosigkeit, Depression und Angst sind
häufig. Der Schlaf ist oft in der ersten und mittleren Phase gestört, es
kann aber auch Hypersomnie im Vordergrund stehen.
Quelle:
http://www.dimdi.de/static/de/klassi/diagnosen/icd10/htmlamtl/fr-icd.htm?gf40.htm+
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