Formaler Ablauf
Das Drei-Tage-Coaching in Köln begann an einem Nachmittag um 17 Uhr
und endete mit einem Treffen am übernächsten Tag um 15 Uhr. Am zweiten
Tag trafen Dr. Mück und ich uns zweifach: Einmal am Vormittag um 10:30
Uhr, dann noch einmal am Nachmittag um 16:30 Uhr. Insgesamt fanden
vier "Doppelsitzungen" statt.
Vorbereitung
Auf den Aufenthalt eingestimmt hatte
ich mich schon in den Tagen vorher, seit ich wusste, dass ich nach
Köln fahren würde: Durch allerlei „Hausaufgaben“, mit denen mich Dr.
Mück betraute. Beispielsweise dem Schreiben der Biografien meiner
Eltern, dem Lesen in alten Tagebüchern, dem Auseinandersetzen um
Freundschaftsgutachten meiner Eltern für mich. All das war
zeitaufwändig und sehr aufwühlend – und zwar nicht nur für mich:
Meiner Mutter kamen die Tränen, als sie ihre von mir nach einem
ausführlichen Interview verfasste Biografie noch einmal durchlas, bei
der Beschreibung, wie sie als Nachkriegskind die Rückkehr ihres Vaters
aus der Kriegsgefangenschaft erlebte. Das ging mir schon auch sehr
nah. Bei der Biografie meines Vaters hingegen war ich es, der die
Tränen kamen, und zwar als es um die Zeit der Konflikte zwischen
meinem Vater und mir ging. Wir haben das aber nur ansatzweise vertieft
und nicht „ausgefochten“, obwohl ich schon verletzt war zu merken, wie
einseitig er diese Schwierigkeiten retrospektive beurteilt.
Manchmal lustig, aber auch schmerzhaft
war es, alte Tagebücher wieder hervorzuholen und darin zu lesen.
Erstaunlich, wie sich die Wahrnehmung mit der Zeit verzerrt! Einige
Dinge hatte ich ganz vergessen, andere verdreht. Das war teilweise
schon sehr verblüffend. Generell merkte man im Zuge dieser
Aktivitäten, wie es tief drinnen zu rumoren begann – eben durch diese
Gespräche mit den Eltern und dem Wühlen in der Vergangenheit. Da bekam
ich schon fast ein bisschen Angst, dass der Aufenthalt in Köln alte
Wunden aufreißen könnte und ich vielleicht „fix und fertig“ wieder von
dort wieder fahren würde.
Einer spontanen Eingebung folgend
sendete ich Dr. Mück im Vorfeld Scans von drei Selbstportraits, die
ich im Laufe der Jahre angefertigt hatte: Eines im Alter von fünf
Jahren, das nächste als Teenie mit 17, dann wieder eines als Twen
Mitte 20. Dr. Mück fand das gut und ermunterte mich, Zeichenutensilien
mit nach Köln zu nehmen. Ebenso regte er an, in Köln ein neues
Tagebuch, ein
Therapie- und Entwicklungstagebuch, zu beginnen. Damit hatte er
zwei Dinge angeschoben, die schon früher Teil meines Lebens, aber
irgendwie verschütt gegangen waren: Das Zeichnen und das (Tagebuch-)Schreiben.
Beides ist jetzt, nunmehr fünf-sechs Wochen nach dem Treffen, wieder
Teil meines Lebens, was wirklich sehr positiv ist und mir hilft.
Gerade das Zeichnen als in sich gewandte, stille Beschäftigung gibt
mir sehr viel Ruhe. Das Schreiben hilft mir, Gedanken zu sortieren und
allgemein mehr mit mir selbst auszumachen.
Ankunft und erste Sitzung (17 Uhr)
Ich traf am ersten Tag um 16 Uhr, rund
eine Stunde früher als erwartet, ein. Dennoch klingelte ich einfach
mal, um Bescheid zu sagen, dass ich da sei.
Dr. Mück verabredete sich mit mir für 17 Uhr. Ich hatte meinen
Computer mitgebracht und las in der verbleibenden Stunde noch einmal
die Biografien meiner Eltern, die Freundschaftsgutachten sowie den
Lebensfragebogen. Die Texte brachte ich Dr. Mück auf einem USB-Stick
mit. Themen der Sitzung waren die Machtverhältnisse im Gehirn, die
hilfreiche Pause, die Strategie des „noch“-Sagens (Stichwort
„Denkhygiene“) sowie das Nashorn-Bild (Prägung/ Konditionierung). Dr.
Mück zeigte mir außerdem Powerpoint-Folien zum Thema Bindungstheorie.
Über mich selbst erfuhr ich, dass ich eine „unsicher Gebundene“ bin.
Es stellte sich ein kleiner Aha-Effekt ein beim Blick auf die Folie
mit dem Kind, das plärrend am Bein des Vaters hängt, der es verlassen
will. Da erkannte ich mich schon wieder. Dieser „Klammer-Heul-Effekt“
wird auch heute noch ausgelöst, wenn jemand droht, sich von mir
abzuwenden. Dr. Mück hatte sogar eine Folie speziell für mich
gebastelt, mit den Zeichnungen, die ich ihm geschickt hatte. Das hat
mich sehr berührt. Anhand der Bilder versuchte er nachzuzeichnen, wie
möglicherweise aus dem fröhlichen Kind (Selbstportrait mit fünf) ein
verstörter Teenager (Selbstportrait mit 17) und schließlich ein
depressiver Twen wurde. Damit kam er meinem Wunsch entgegen, irgendwie
zu verstehen, was überhaupt mit mir passiert ist, nicht ohne
anzumerken, dass das „warum“ eigentlich gar nicht so wichtig sei. Das
fröhliche Kind, so Dr. Mück, war womöglich schon unsicher gebunden,
konnte sich aber freuen und war eins mit sich und der Welt. Das
„unsicher gebundene“ führte in Verbindung mit dem Mobbing, das ich im
Teenager-Alter erlebt habe, dann womöglich zu einem „Verlust des
Koheränzgefühls“: Dem Verlust des Gefühls für sich selbst und dem
kompletten Zweifel an jeder Verbundenheit. Das wiederum führte zu
depressiven Reaktionen. Dr. Mück erklärte, es könne zudem sein, dass
ich bereits vorgeburtlich auf einen hohen Stresspegel „geeicht“ wurde,
da sich meine Familie zum Zeitpunkt der Schwangerschaft meiner Mutter
in einer sehr unruhigen Phase befand. Wir besprachen außerdem die von
mir formulierten
Therapieziele. Nach der Stunde fühlte ich mich regelrecht
euphorisch, aber auch ziemlich erschöpft. Dr. Mück gab mir einige
Texte mit sowie zwei CDs mit Audioversionen von therapeutischen
Texten. Den Abend verbrachte ich damit, die Texte zu lesen und die
erste CD zu hören.
Zweite Sitzung (erster Tag, 10:30)
Zu Beginn der Stunde gingen wir das
Feedback durch, dass ich geschrieben hatte. In Anlehnung an meine
Zeilen meinte Dr. Mück, auch er frage sich, ob ich möglicherweise zu
eng mit meinen Eltern sei. Er wies mich darauf hin, dass ich noch zu
kindlichem Verhalten tendieren würde (Stichwort „Ich-Funktionen). Er
machte mich außerdem darauf aufmerksam, dass es anscheinend ein
Verhaltensmuster von mir sei, zu denken, ich müsse mir Aufmerksamkeit
oder Zuwendung gewissermaßen „erkaufen“, indem ich einen „zusätzlichen
Nutzeffekt“ biete. Dies war auch im Zusammenhang meiner
Kontaktaufnahme zu Dr. Mück der Fall. Oder an meinem Geburtstag als
ich das Gefühl hatte, meinen Gästen einen Mega-Event bieten zu müssen,
denn mein Geburtstag schien mir als Anlass nicht ausreichend. Dr. Mück
regte an, nach weiteren „Dramen“, Problemen und Themen zu suchen, die
sich wieder und wieder wiederholen würden in meinem Leben. Auch über
meine Träume der vergangenen Nacht sprachen wir. Wieder einmal war ich
verblüfft, mit was für interessanten Assoziationen Dr. Mück bei der
Hand ist. Allgemein kommt man beim
Interpretieren von Träumen auf interessante Dinge, wenn man sich
ein wenig Zeit dafür nimmt. Das sind Wege, in sich hineinzuhorchen,
die ich wieder neu entdeckt habe durch die Tage in Köln: Träume
analysieren, Tagebuch schreiben, Zeichnen.
Ich hatte Dr. Mück in meinem Feedback
zu diesem Tag außerdem ein prägendes Erlebnis mit meinem Vater
aufgeschrieben. Darüber sprachen wir. Mir kamen die Tränen als es
darum ging, dass die Antworten und Feedbacks von Dr. Mück in mir so
viel auslösen, wohingegen mir eine Reaktion meines Vaters in der
Kindheit oft gefehlt hat. Weinend sagte ich: „Nicht schlimm, machen
Sie einfach weiter“ – und handelte damit laut Dr. Mück mir selbst
gegenüber ebenso wie mein Vater es früher getan hatte. Interessant
dazu der Merksatz: „Man geht so mit anderen um, wie mit einem selbst
früher umgegangen wurde, und so geht man auch mit sich selbst um“. Auf
der anderen Seite hat es mir meine Mutter möglicherweise durch
„Überversorgung“ erschwert, ausreichend Frustrationstoleranz zu
entwickeln. Es war interessant zu sehen, wie diese Verhaltensweisen
meiner Eltern quasi als logische Konsequenzen aus ihren Biografien
entstanden. Mein Vater musste „aus Erlebensgründen seine Gefühle
abschalten“. Meine Mutter hingegen hat Zuwendung ihrer Mutter vermisst
und wollte es bei ihren Kindern anders machen – und hat dabei
vielleicht in die andere Richtung etwas übertrieben (=
Überversorgung).
Des weiteren führte Dr. Mück im Rahmen
der Stunde das Konzept der „inneren Familie“ ein (Ich-Zustämde/
Ego-States). Wir erschlossen die ersten Charaktere gemeinsam anhand
der von mir vorab geschickten Selbstportraits. Dr. Mück hatte sie
großformatig ausgedruckt. Ich sollte sie nun auf Stühlen platzieren,
ihnen Namen geben und ihr Profil beschreiben – indem ich in der
Ich-Form als jeweiliger Charakter von „mir“ sprach. Dr. Mück gab mir
weitere Texte mit in die „Pause“, u.a. zur „Inneren Familie“ und zum
Thema „Achtsamkeit“. Wir wollten uns am Nachmittag erneut treffen. Bis
dahin sollte ich an meiner "inneren Familienaufstellung" arbeiten. Ich
las die Texte, besorgte mir einen Skizzenblock und einen extraweichen
Bleistift und fing an, ein „Familienalbum“ zu zeichnen. Jedes Mitglied
meiner inneren Familie wurde visuell dargestellt und beschrieben. Die
panikmachende Eule etwa, die immer „UAH!! HILFE!!!“ schreit, der
Zensor mit der Lupe, der das Haar in jeder Suppe findet... Irgendwie
hatte das Zeichnen etwas Meditatives. So konnte ich hier gleich ein
wenig Achtsamkeit üben: Versunken in meine Tätigkeit, ganz im Hier und
Jetzt. Beim Zeichnen jeder Figur dachte ich ausführlich über sie nach.
Warum es sie gab, wann sie auftauchte... Die Stunden bis zum
Nachmittags-Treffen verflogen sehr schnell.
Dritte Sitzung (zweiter Tag, 16:45
Uhr)
In der Nachmittagssitzung stelle ich
Dr. Mück sozusagen meine innere Familie vor. Das war einigermaßen
zeitintensiv und wir haben auch nicht alle Familienmitglieder
besprechen können, das hätte eindeutig den Rahmen gesprengt. Es war
nicht ganz leicht, in der Ich-Form als jeweiliger Charakter zu
sprechen. Interessant war es, die Familienmitglieder so zu platzieren,
dass die Verknüpfungen und Verbindungen zwischen ihnen deutlich
wurden. Im Zentrum – ziemlich stark also – stand „die Unke“. Das ist
das Selbstportrait, das ich mit Mitte 20 gezeichnet habe. Ein ziemlich
düsteres Bild, abgewandter Blick, verkniffenes Gesicht. Als Dr. Mück
von einem anderen Charakter wissen wollte, was er an sich selbst
attraktiv findet, fiel mir die Antwort schwer und ich lavierte um den
heißen Brei. „Ach, das ist doch die olle Unke, mit der ich da grade
rede! Mit der will ich gar nicht sprechen!“, erklärte Dr. Mück
augenzwinkernd. Als ich weiter „unkte“ warf er eine Decke über den
Stuhl mit dem Unken-Bild, denn sie sollte endlich die Klappe halten.
Wir mussten herzlich zusammen lachen. Dr. Mück versuchte mir zu
vermitteln, wie man solcher Art „Zustandsmanagement“ betreiben kann.
Als erstes überhaupt erkennen: Das ist jetzt die Unke! Dann ganz
bewusst entscheiden, ob man die jetzt wirklich „ans Steuer“ lassen
will. Kein leichtes Unterfangen. Ziel sollte sein, häufiger den
Schmetterling hervorzuholen – das ist das fröhliche Kind, als das ich
mich gezeichnet habe im Alter von fünf Jahren. Dr. Mück zeigte mir
außerdem auf, dass alle Charaktere eine Funktion haben. Sogar die
„olle Unke“ hat ihren sinnvollen Zweck, hält die Familie auf dem
Teppich und schützt vor womöglich Größenwahn. In der therapeutischen
Rückmeldung fragte Dr. Mück „ob meine innere Familie (übrigens ein
netter Haufen) als Team nicht unschlagbar sei“. Über den „netten
Haufen“-Kommentar freute ich mich. Am Abend fügte ich angeregt durch
Dr. Mück zwei weitere Charaktere zu meiner inneren Familie hinzu und
hörte die zweite CD mit Audioversionen therapeutischer Texte von Dr.
Mück. Dann las ich noch in alten Tagebüchern – einem besonders
unangenehmen, was mir dann auch gleich wieder zusetzte.
Vierte Sitzung (dritter Tag, 15:00
Uhr)
In der letzten Sitzung kamen
Selbstvorwürfe meinerseits zur Sprache. Es ging um die Dinge, die ich
in der Lebensphase „angerichtet“ hatte, um die sich das Tagebuch
drehte, in dem ich in der Nacht zuvor gelesen hatte. Dr. Mück
erinnerte mich, dass auch andere Menschen in dem Alter Unsinn machen
und ich mein Handeln nicht mit dem Maßstäben einer Erwachsenen
bewerten solle. Durch das Gespräch angeregt fragte er, ob ich in
meiner Inneren Familie auch einen Moralapostel hätte – oder vielleicht
gleich ein ganzes Mobbing-Dorf mit Zeigefinger? Dr. Mück mahnte weiter
an, ich solle mein „Erwachsenwerden“ nicht von meinen Eltern abhängig
machen. Gegebenenfalls solle ich ein Codewort ausmachen und sozusagen
einen Joker ziehen – um damit eine „Spielpause“ zu erwirken, wenn es
bei der Interaktion mit den Eltern schwierig würde. Es könne auch
helfen, auf gewisse Dinge einfach nicht einzugehen. Ich müsse mich
nicht ja auf alles einlassen und wieder in bestimmte Rollen fallen.
Als Sinnbild nutzte Dr. Mück eine Taschentuchpackung. Er warf sie
mehrfach zu mir rüber. Es hat tatsächlich drei oder vier Mal gedauert,
bis ich sie nicht mehr aufgefangen habe! Ebenso muss man nicht jeden
„Pass“ auffangen, den einem andere Menschen zuspielen. Man kann den
Ball, die Taschentuchpackung auch einfach abprallen lassen.
Ich bekam noch einige Texte mitgegeben,
schließlich hörten wir zum Abschluss gemeinsam einen Vortrag eines
Schweizers an. Es drehte sich um einen Versuch, in dem Probanden
hypnotisiert worden waren. Während der Hypnose wurde ihnen eingeredet,
sie müssten beim nächsten Abendessen einen Stuhl auf den Tisch stellen
– eine durchaus ungewöhnliche Handlung. Aus der Trance erwacht wurde
den Probanden mitgeteilt, der Versuch hätte nicht geklappt, das
Experiment sei beendet. Bei der weiteren Beobachtung zeigte sich dann,
dass die Probanden beim Abendessen tatsächlich auf dem Sitz
herumruckelten und schließlich irgendwann ihren Stuhl auf den Esstisch
stellten. Begründung: Der Stuhl sei wackelig, die Beine ungleich lang,
man müsse das überprüfen. Die Geschichte sollte zeigen: Das war der
rationale Verstand an Begründungen und Legitimationen für das Handeln
anbietet, hat mit dem tatsächlich handlungsleitenden Unterbewussten
oft nichts zu tun. Ich glaube das sollte mir zeigen, dass es sich
nicht lohnt, nach dem „Warum“ zu fahnden, wenn es beispielsweise darum
geht, die Vergangenheit zu verarbeiten. Doch das ist für mich schon
höhere Kunst. Noch kann ich das nicht so sehen, dass es letztlich
keinen Sinn macht, verstehen zu wollen, was da bei mir abgelaufen ist,
weil man das, was sich unterbewusst seinen Weg bahnt, sowieso nie
erfassen kann. Aber daran, im Hier und Jetzt zu leben und akzeptieren,
was ich nicht mehr ändern kann anstatt nach den Gründen zu fahnden,
ist ja auch ein Ziel, das man mit Hilfe einer Therapie erarbeiten
kann.
Besonders hilfreiche Sätze:
-
„Was man beachtet, das
wächst“
-
„Alles, was ein Mensch über einen anderen
aussagt, verrät in erster Linie etwas über den Sprecher“
Texte
-
VerANTWORTung
-
Achtsamkeit
-
Gesunde Gewohnheiten
-
Wertschöpfungskompetenz
Fazit
Überaus hilfreich war
es, an den Tagen komplett aus dem normalen Alltag herausgenommen zu
sein. So konnte ich mich wirklich auf die Therapie konzentrieren. Ich
habe mich in den Tagen gedanklich so gut wie ausschließlich mit den
Therapiethemen befasst. Weil ich die Möglichkeit dazu hatte! Keine
Störungen, keine Pflichten, keine anderen Impulse von Außen. So konnte
ich sehr stark fokussieren. Dies empfand ich als sehr positiv. Ich
hatte keine Ablenkung - kein Internet, kein Fernseher, kein Telefon.
Das teure Handy ließ keine langen Gespräche zu, außer Abends mal dem
Freund oder der Familie kurz gute Nacht sagen. Ich bin sicher, dass
man sich im Alltag nicht so sehr mit den Texten und den Hausaufgaben
auseinandersetzt, wenn man in seinem Trott steckt. Das merke ich ja
jetzt schon, wie anders es ist, daheim an diesem Text hier zu
schreiben – dann checkt man zwischendurch eben doch mal emails. Vor
Ort ein wenig „abgeschnitten von der Welt“ zu sein eröffnet wirklich
neue Perspektiven. Die drei Tage haben in mir eine Art
Aufbruchsstimmung bewirkt. Ich habe jede Menge Impulse und
Erkenntnisse gesammelt. Das konnte aber alles nur ein Anstoß zum
Weiterdenken sein. Das Schwierige ist sicherlich nicht, gewisse Dinge
in einer Art Workshop zu verstehen, sondern die Kraft und Disziplin
aufzuwenden, kontinuierlich an diesen Dingen zu arbeiten, die man für
sich als richtig und wichtig herausgefunden hat.
Am Abend musste ich dann schmunzeln als ich eine Audio-CD von Dr.
Mück hörte, in dem ein Patient beschrieben wird, der die Grenzen
anderer nicht erkennt und schon 20 Minuten vor der Therapiestunde
klingelnd vor der Tür steht. Bin das etwa ich?