Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Kann Sporttreiben Angst und Depression fördern?


Wer in gesundem Umfang Sport treibt, braucht weder Angst noch Depression zu befürchten. Bewegung ist ein im Vergleich zu Medikamenten erfreulich „nebenwirkungsfreies“ Heilmittel, wenn sie in vernünftigem Umfang betrieben wird. Wer sein Training übertreibt, muss allerdings mit einem „Übertrainingszustand“ rechnen, dessen Symptome denen der Depression ähneln können (wie Konzentrations- und Schlafstörungen, Müdigkeit, depressive Verstimmungen, Schmerzen, Appetit- und Gewichtsverlust, Unlust). In einem solchen Fall ist eine Trainingsreduktion bzw. -anpassung das Vorgehen der Wahl.

Wenn Sportler Angststörungen oder Depressionen entwickeln (evtl. sich sogar das Leben nehmen), hat dies so gut wie immer Ursachen, die mit dem Sporttreiben selbst nichts zu tun haben. Ausnahmen sind Unfälle, die sich beim Ausüben der Sportart ereignen und Ängste oder eine Depression zur Folge haben (entweder weil der Unfall traumatisch war oder weil er zur Folge hatte, dass über längere Zeit kein Sport mehr getrieben werden konnte). Im Übrigen zeigen Fälle, in denen Sportler Ängste und Depressionen entwickeln, dass Sport allein keinen ausreichend sicheren Schutz vor diesen Problemen bietet.

Wer immer intensiv Sport getrieben hat oder für wen Sport sogar der wichtigste Lebensinhalt war (etwa im Falle von Leistungssport), für den kann der Wegfall des Sporttreibens durchaus Angst auslösend oder depressionsfördernd sein. In der Regel handelt es sich in solchen Fällen nicht um „Entzugssymptome“ einer „abhängig machenden Sportart“. Meist liegen bei den Betroffenen psychosoziale Probleme vor, die sich mit Hilfe des Sports bislang kompensieren ließen und die (wieder) aufflammen, sobald das Kompensationsmittel wegfällt. So mag für den einen oder anderen Spitzensportler gelten, dass er durch sportlichen Erfolg ein schwaches Selbstwertgefühl und soziale Ängste erfolgreich kompensiert und so eine Depression verhindert. Solange es sich um eine bloße „Kompensation“ und nicht um eine dauerhafte Bewältigung der genannten Probleme handelt, bleibt der Betreffende von einem Wiederaufflammen seiner seelischen Probleme bedroht, falls das Kompensationsmittel nicht mehr zur Verfügung steht oder seine Wirkung verliert. 

Sport sollte auf keinen Fall dadurch in Verruf geraten, dass manche Menschen ihn „missbrauchen“, etwa um auf diese Weise das Körpergewicht zu reduzieren (Beispiel: Magersucht).        Weiter