USA.
Nach Ansicht von L. Sher leiden Menschen mit „ausgezeichneter“
Anpassungsfähigkeit so gut wie nie unter Angst. Ist die
Anpassungsfähigkeit „gut“, brauchen die Betreffenden allenfalls in
Extremsituationen mit Angst zu rechnen (etwa im Rahmen einer Geiselnahme).
Erreicht die Anpassungsfähigkeit nur ein mäßiges Niveau, lösen vor allem
„unnatürliche“ Situationen Angst aus, auf die Menschen von der Evolution
biologisch nicht vorbereitet wurden (wie Aufenthalte in Flugzeugen,
Fahrstühlen oder Autos). Solche Personen wären vermutlich im 17.
Jahrhundert noch gut zurecht gekommen. Schließlich gibt es Menschen mit
spärlicher Anpassungsfähigkeit. Sie entwickeln auch in ganz „natürlichen“
Momenten Angst und leiden deshalb nach Ansicht von Sher unter einer
„absoluten“ Anomalie (Menschen mit mäßiger Anpassungsfähigkeit dagegen
unter einer „relativen“ Anomalie.). (Anmerkung
der Redaktion: Vor diesem – allerdings noch theoretischen! – Hintergrund
bietet sich die Förderung und Entwicklung von Anpassungsfähigkeit als
sinnvolle Angstprophylaxe und –therapie an.)
Sher, L.: Etiology and pathogenesis of anxiety. Medical
Hypothesis 2001 (57) 101-103 |