London/Sydney (pte/23.02.2007/12:25) - Ein
australisch-britisches Forscherteam hat die regulative Wirkung von
Sahaja Yoga bei hyperaktiven Kindern bestätigt. Die östliche Meditation
wurde als Familientherapie für Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen und
ihre Eltern entdeckt. Kinder, die an dem hyperkinetischen Syndrom
leiden, fehlt es an Aufmerksamkeit und Selbstkontrolle. Sie handeln
extrem impulsiv und zerstörerisch. Nach nur sechs Wochen Therapie waren
bereits deutliche Zeichen der Besserung zu bemerken.
"Die herkömmlichen Therapien zur Behandlung von hyperaktiven Kindern
sehen die Gabe von psycho-stimulanten Medikamenten vor", so Katya Rubia
vom Institute of Psychiatry, am Kings College
http://www.iop.kcl.ac.uk in London, im pressetext-Interview. Rubia
hat gemeinsam mit Linda J. Harrison von der Charles Sturt University,
Australien und Ramesh Manocha von der University of New South Wales,
eine Studie durchgeführt. "Kinder mit dem 'Zappelphilipp-Syndrom', auch
ADHD oder Attention Deficit-Hyperactivity Disorder genannt, haben sehr
oft auch hyperaktive Mütter oder Väter. Daher haben wir die Kinder mit
den Eltern behandelt", erklärt die Psychiaterin. ADHD entwickle sich
auch häufig unter alleinerziehenden Müttern, die sich mit ihren sowieso
schon schwachen Nerven von der Erziehung überfordert fühlen. "In diesem
Zusammenhang sprechen Ärzte oft von Konflikten oder wenig synchronen
Interaktionen mit dem Erziehungsberechtigten." Buben mit einem
unsicheren und kontakt-gestörten Verhältnis zu ihrer Mutter sind acht
Mal häufiger davon betroffen als jene mit einem normalen, intimen, gut
funktionierendem Aktion-Reaktions-Mutterverhältnis.
"Die Behandlung war sehr vielversprechend", berichtet Rubia. "Die
Hauptsymptome reduzierten sich nach der Behandlung bedeutend, auch die
Schulleistungen nahmen dank besserer Konzentration und einer Steigerung
des Erinnerungsvermögens zu." Auch Angst und geringes Selbstvertrauen,
soziale Unfähigkeiten und das "mangelnde sich Einbringen" in kollektive
Spiele oder gesellschaftliche Situationen waren nach der Therapie
erheblich reduziert. "Zudem verbesserten sich auch der Schlaf, die
Anzahl der Wutanfälle und das Anecken mit den Eltern", erklärt die
Wissenschaftlerin. Das galt auch für die Eltern, die an der Meditation
teilnahmen. "Sie berichteten davon, dass ihr Stress, aufkommende Wut und
Konfliktgefühle gegenüber ihren Kindern deutlich abgenommen hatten."
Die Forscher sind sich einig darüber, dass die Probleme der Kinder oft
bei der Unfähigkeit der Eltern anfangen, ihre eigene Unruhe zu
beherrschen. "Daher halten wir die Familientherapie mit Meditation für
einen brauchbaren Ansatz, der sich auch in Indien über unsere
Jahrtausendealte Tradition bewehrt hat. Sie werden es viel schwerer
haben, im Himalaja ein hyperkinetisches Kind zu entdecken, als in der
westlichen Welt", meint Ramesh Manocha. Auch wenn der genaue Mechanismus
der Rückwirkung von Sahaja Yoga auf ADHD erst identifiziert werden muss,
sind sich die drei Studien-Ärzte einig, dass die Beruhigung
Neuronen-gesteuert abläuft. "Die Sahaja-Yoga Meditation ist eine uralte
östliche Meditationstechnik, die zu einer Verminderung oder dem
zeitweiligen Verschwinden der Gedanken führt, während sie die
Wachsamkeit und das Bewusstsein stärkt", so Rubia.
Ein Problem von Shahaja-Yoga ist allerdings die Tatsache, dass ihre
Anhänger als Sektenmitglieder bezeichnet werden. "Man kann die
Meditation natürlich auch abgelöst von der Religion betrachten und
betreiben", meint Rubia. Allerdings werde Meditation immer etwas
Spirituelles bleiben. "Es bleibt zu erforschen, ob Meditation auch bei
anderen kinderpsychiatrischen Erkrankungen so eine positive Wirkung
zeigt wie beim hyperkinetischen Syndrom", meint Rubia abschließend im
pressetext-Interview. (Ende)
Quelle: Pressetext.Deutschland |