In mehreren deutschen
Bundesländern ist die Vogelgrippe bei Wildgeflügel nachgewiesen worden. Auf
Rügen, wo die meisten Tiere verendet sind, wurde der auch für Menschen
gefährliche Virustyp H5N1 erstmals auch bei einer Katze entdeckt. Bislang ist
Nutzgeflügel nicht von der Infektion betroffen. Bund und Länder haben
umfangreiche Maßnahmen ergriffen, damit das auch so bleibt. Trotzdem kann
nicht völlig ausgeschlossen werden, dass das Virus früher oder später seinen
Weg in deutsche Geflügelbestände findet, wie es in Frankreich geschehen ist.
Was würde das für den Verbraucher bedeuten und was sollte er tun, damit er
auch dann gesund bleibt, wenn „das Huhn“ krank ist? Das BfR hat Fragen
besorgter Verbraucher aufgegriffen, mögliche Risiken unter die Lupe genommen
und praktische Hygienetipps für Haus und Küche zusammengestellt. Die
wichtigste Botschaft: Auch dort, wo die Vogelgrippe seit Jahren kursiert,
wurde bislang kein Fall beschrieben, in dem die Infektion über Lebensmittel
auf den Menschen übertragen wurde. Weil das Virus nicht besonders stabil ist,
kann jeder Verbraucher aktiv dazu beitragen, dass die Lage auch so bleibt.
Die Vogelgrippe ist eine hochansteckende
Tierseuche, die vor allem für Hühner und Puten gefährlich ist. Die Krankheit
verläuft rasant, die meisten Tiere verenden. Die Wahrscheinlichkeit, dass
Geflügelfleisch oder Eier aus infizierten Beständen in den Handel gelangen,
bevor die Infektion erkannt wurde, ist deshalb ausgesprochen gering. Bei Enten
und Gänsen verläuft die Krankheit langsamer. Hier kann deshalb nicht völlig
ausgeschlossen werden, dass vor dem Ausbruch der Krankheit noch Produkte
bereits infizierter Tiere in den Handel gelangen. Wenn es zu Infektionen in
deutschen Geflügelbeständen käme, sollten Verbraucher deshalb „auf Nummer
sicher gehen“ und den Empfehlungen folgen, die das BfR schon heute für den
Fall ausspricht, dass Nutzgeflügel betroffen ist.
Diese Empfehlungen basieren darauf, dass das
Vogelgrippe-Virus nicht sehr stabil ist. Das gilt sowohl für das Händewaschen
mit Wasser und Spülmittel als auch für hohe Temperaturen. Geflügelfleisch und
Geflügelfleischprodukte, die im Kern auf 70 °C erhitzt wurden, sind deshalb im
Hinblick auf eine Infektionsübertragung ebenso sicher wie hartgekochte Eier.
Darüber hinaus gelten dieselben im Folgenden aufgeführten Hygieneregeln, mit
denen auch Salmonellen- oder Campylobacter-Infektionen wirksam vermieden
werden können.
Vogelgrippe kann grundsätzlich auch auf
Menschen übertragen werden. Dafür ist allerdings ein intensiver Kontakt
zwischen Mensch und Tier erforderlich. Das Virus kann beispielsweise über
Staubpartikel (aus dem Federkleid infizierter Tiere oder getrocknetem Kot)
oder über Tröpfchen eingeatmet werden. Direkter Kontakt mit erkrankten oder
toten Tieren sollte deshalb konsequent vermieden werden. Ein weiterer
Infektionsweg ist der Schleimhautkontakt. Wer mit infizierten Tieren oder
deren Ausscheidungen in Berührung gekommen ist, sollte sich deshalb die Hände
gründlich mit Wasser und Spülmittel waschen.
Eine Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch
ist bislang nicht beschrieben worden. Dafür müsste sich das Virus zunächst in
seiner Gefährlichkeit für den Menschen verändern. Die umfassenden
Schutzmaßnahmen auf Bundes- und Landesebene sollen dazu beitragen, das zu
verhindern.
Das kann der Verbraucher tun:
- Kontakt mit infiziertem und verendetem
Geflügel meiden. Das gilt vor allem für Kinder.
- Nach einem Kontakt mit Geflügel oder deren
Ausscheidungen die Hände gründlich mit Wasser und Spülmittel waschen
- Beim Kontakt mit infizierten Tieren
verschmutzte Kleidung in der Waschmaschine bei 95 °C waschen
- Haustiere von infizierten und verendeten
Tieren und deren Ausscheidungen fernhalten
- Nach dem Kontakt mit Haustieren, die mit
infizierten oder verendeten Tieren oder deren Ausscheidungen in Berührung
gekommen sein könnten, gründlich die Hände mit Wasser und Spülmittel waschen
- Geflügelfleisch, Geflügelfleischprodukte und
Eier nicht roh verzehren
- Geflügelfleisch und Geflügelfleischprodukte
auf 70 °C Kerntemperatur erhitzen bis das Fleisch keine rote bzw. rosa Farbe
mehr hat und kein roter Fleischsaft mehr austritt
- Eier so lange kochen, bis Eiweiß und Eigelb
fest sind
- Nach der Zubereitung von frischem
Geflügelfleisch und Geflügelfleischprodukten die Hände, benutzte
Küchenutensilien und Schneidbretter gründlich mit Wasser und Spülmittel
waschen bzw. reinigen
- Kreuzkontamination anderer Lebensmittel
durch separate Zubereitung und Aufbewahrung vermeiden
- Verpackungsmaterialien und Auftauwasser
umgehend entfernen und das Spülbecken mit Wasser und Spülmittel reinigen
Wenn Sie diese Tipps befolgen, können sie
Infektionen mit vielen krankmachenden Keimen vermeiden.
Quelle: www.bfr.bund.de
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