Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Durch Diät und Sport Schwangerschaftsdiabetes vorbeugen


fzm -
Immer mehr jüngere Frauen sind übergewichtig. Während einer Schwangerschaft werden dann viele zuckerkrank und müssen mit Insulin behandelt werden. Dabei kann ein Schwangerschaftsdiabetes allein durch eine Diät behandelt werden, wie eine Expertin in der Fachzeitschrift "DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2008) verrät. Das Risiko für die werdenden Mütter und die Kinder ist so hoch, dass die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) fordert, Schwangere auf diesen Diabetes zu untersuchen.

Der Gestationsdiabetes, wie Ärzte den erhöhten Blutzucker in der Schwangerschaft nennen, ist der häufigste Grund für eine komplizierte Schwangerschaft, erläutert Dr. rer. nat. Ulrike Amann-Gassner von der Technischen Universität München. Es drohen nicht nur Hochdruck, Nierenschäden und Krampfanfälle. Auch die Geburt wird häufig durch ein zu großes Kind erschwert. Ein Geburtsgewicht von 4000 Gramm oder mehr ist keine Seltenheit, sagt Amann-Gassner, die am Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin Schwangere mit Übergewicht betreut. Auch das Risiko von Fehlbildungen oder Totgeburt sei beim Gestationsdiabetes erhöht.

Eine Diät während der Schwangerschaft kann dies verhindern. Mehr als 11,5 Kilo Gewicht sollte eine Übergewichtige laut Dr. Amann-Gassner während der Schwangerschaft nicht zunehmen. Fettleibigen Frauen rät die Expertin sogar ihr Gewicht während der Schwangerschaft stabil zu halten, extrem Fettleibige sollten leicht abspecken. Dies sollte unter medizinischer Betreuung erfolgen, denn drastische Diäten können dem Kind gefährlich werden, warnt Dr. Amann-Gassner: Wenn die Frauen zu wenig Zucker (Kohlenhydrate) essen, kommt es zur Bildung von Ketonkörpern. Die können die Hirnentwicklung und die Intelligenz der Kinder stören.

Wir senken deshalb den Anteil der Kohlenhydrate maßvoll und mindern die Kalorienmenge nur um ein Drittel, sagt die Expertin. Statt drei Hauptmahlzeiten gebe es sechs kleinere, die über den Tag verteilt sind. Außerdem meiden die Schwangeren Nahrungsmittel, die nach dem Essen den Blutzucker stark ansteigen lassen (hoher glykämischer Index). Dazu gehören beispielsweise Weißbrot oder Cornflakes. Besser sind Äpfel und Vollkornprodukte. Bei gleicher Kohlenhydratzufuhr steigt der Blutzucker nach dem Essen weniger stark.

Zu einer gesunden Diät gehört für Amann-Gassner auch viel Bewegung. Deshalb ist Sport für Schwangere keineswegs tabu. Sofern der Frauenarzt es (wegen drohender Frühgeburt) nicht verbietet, schickt Dr. Amann-Gassner ihre Patientinnen einmal pro Woche ins Fitness-Studio. Dort müssen sie dann – natürlich unter Anleitung eines Trainers – an bis zu 60 Prozent ihrer Leistungsgrenze gehen. An den restlichen sechs Tagen der Woche treiben die Schwangeren selbstständig Sport.

Viele Frauen erreichen nach der Geburt ihr Ausgangsgewicht nicht. Ein probates Gegenmittel ist laut Dr. Amann-Gassner Stillen: Es entziehe dem Körper Kalorien und trage mit dazu bei, dass die Kinder später nicht übergewichtig werden – und dann als erwachsene Frau selbst an einem Schwangerschaftsdiabetes erkranken.

U. Amann-Gassner, H. Hauner:
Ernährungstherapie bei Gestationsdiabetes.
DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift 2008; 133 (17): S. 893-898