Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Drei Wochen Reha bei Rückenschmerzen sind zu wenig


fzm - Über Jahre hinweg bestehende Rückenschmerzen lassen sich in drei Wochen Rehabilitation nicht wegtherapieren, zumindest nach vorübergehender Besserung nicht nachhaltig. Vierfünftel chronischer Schmerzpatienten nehmen die schmerzbedingte Beeinträchtigung hin. Dies führt zu einer Schmerzverstärkung und weiteren Chronifizierung. Ein Aufsatz in der Zeitschrift "PPmP Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2008) sieht als Konsequenz daraus die Notwendigkeit einer interdisziplinären Therapie im Sinne einer Kombination medizinisch-physiotherapeutischer und psychotherapeutischer Behandlung. Zwar haben nach einer Bestandsaufnahme der seither durchgeführten Rehabilitation über zwei Drittel der Patienten ein "psychologisches Verfahren" erhalten, allerdings nur 76 Minuten pro Woche, woraus das eklatante Ungleichgewicht zwischen somatischen und psychosozialen Therapien deutlich wird.

Zum Krankheitsbild des chronischen Schmerzes gehört typischerweise, dass die betroffenen Patienten einen Zusammenhang zwischen psychischer und körperlicher Anspannung nicht herstellen können. Dies führt unter anderem zu hartnäckigem Widerstand gegen psychosomatische Behandlungsansätze. Es reicht nicht aus, wenn somatische und psychotherapeutische Behandlungen parallel angeboten werden, da der Patient zwischen beiden Bereichen keine Verbindung herstellt. Daher wurde erstmals eine integrative Therapieintervention entwickelt, durch die Körper- und Selbstwahrnehmung sowie die Schmerzbewältigung der Rehabilitanden verbessert werden sollte. Die Ergebnisse waren jedoch enttäuschend. Solange der Patient den Zusammenhang zwischen Stressbelastung und muskulären Verspannungen nicht verinnerlicht hat, kann eine Kombination von Programmen zur Modifikation der Schmerzbewältigung und physiotherapeutischen Interventionen nicht zum gewünschten Erfolg führen. Für eine tief greifende Verhaltensänderung ist eine dreiwöchige stationäre Rehabilitation einfach zu kurz. Man müsste daher über eine gut geplante Nachsorge nachdenken.

U. Bandemer-Greulich:
Wirksamkeit psychologischer Interventionen auf die Schmerzverarbeitung innerhalb einer orthopädischen Rehabilitation von chronischen Rückenschmerzen.
PPmP Psychother Psych Med 2008; 58 (1);
S. 32-37