Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

E-Mail: kontakt@dr-mueck.de (Keine Beratungen per Telefon oder E-Mail!) - Gerne können Sie diese Seite verlinken!

 

Web www.dr-mueck.de

Home
Nach oben
Impressum/Vorwort
Stichwortverzeichnis
Neues auf dieser Website
Angst / Phobie
Depression + Trauer
Scham / Sozialphobie
Essstörungen
Stress + Entspannung
Beziehung / Partnerschaft
Kommunikationshilfen
Emotionskompetenz
Selbstregulation
Sucht / Abhängigkeit
Fähigkeiten / Stärken
Denkhilfen
Gesundheitskompetenzen
Selbsthilfe+Gesundheitstipps
Krisenintervention
Therapeuten-Suche
Über die Praxis Dr. Mück
Konzept+Methoden
Erfahrungsberichte
Lexikon/Häufige Fragen
Innovationen / Praxisforschung
Wissenschaftsinformationen
Gesundheitspolitik
Infos auf Russisch
English Version
 

 


Gesundung auch nach langer schwerer Erkrankung möglich


fzm -
Selbst nach langjährigen, schwierigsten Behandlungsverläufen bei psychiatrischen Erkrankungen ist eine Gesundung möglich. Vor drei Jahren wurden für die Schizophrenie Remissionskriterien formuliert, die dazu beitragen, dass die Erwartungen erhöht und die therapeutischen Bemühungen verstärkt werden. Es handelt sich dabei nicht nur um ein Abklingen der Symptome und eine Steigerung der Funktionsfähigkeit, also nicht um eine Rückkehr zu einem Zustand vor der Erkrankung, sondern vielmehr um eine Entwicklung, die es ermöglicht, die persönlichen, sozialen und gesellschaftlichen Folgen einer psychischen Erkrankung zu überwinden. Ein Aufsatz in der Zeitschrift "Psychiatrische Praxis" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2008) spricht bei einer solchen individuellen Einstellung von "Recovery", wobei sich das Leben an den persönlichen Werten und Zielen orientiert und zufrieden stellend und hoffnungsvoll verlaufen kann, auch wenn Symptome und Behinderungen über längere Zeit weiter bestehen. Wesentlich ist, Selbstwert und Selbstachtung unabhängig von der Patientenrolle zu erleben und zu wissen, dass eine psychiatrische Diagnose nicht die Entwicklung von Resilienz (Lebenskrisen durchzustehen) verhindert. Recovery ist heute in vielen Ländern gesundheits-politische Vorgabe für den Bereich der psychiatrischen Versorgung und Gesundheitsförderung. Patienten als Experten in eigener Sache, Selbstmanagement länger dauernder Erkrankungen, Beteiligung an Entscheidungen sind Entwicklungen, die zeigen, dass Patienten eine aktive Konsumentenrolle in einem Dienstleistungsverhältnis übernommen haben. Die Rolle der Psychiater erweitert sich in Richtung Coaching und Mentoring. Neue Fähigkeiten zum partnerschaftlichen Umgang mit Entscheidungen und zur Unterstützung von Selbstbestimmung werden unterrichtet. Damit entspricht Recovery dem "common sense".

M. Amering:
Recovery – warum nicht?
Psychiatrische Praxis 2008; 35 (2); S. 55-56