Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Psychosomatische Rehabilitation - wie lange?


fzm -
Die psychosomatische Rehabilitation verfolgt anspruchsvolle Gesundheitsziele. Sie will bei chronisch psychisch kranken Menschen, bei denen kurative Versorgung nicht ausreicht oder die Erwerbsfähigkeit erheblich gefährdet ist, Funktionsstörungen bessern, Beeinträchtigungen von Aktivitäten kompensieren und die Leistungsfähigkeit wieder herstellen. Reichen dazu die vom Gesetzgeber vorgesehenen drei Behandlungswochen aus oder ist in der Regel eine längere Behandlungsdauer notwendig? Ein Aufsatz in der Zeitschrift "Rehabilitation" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2008) stellt dazu fest, eine längere Behandlung sei nicht grundsätzlich auch eine effektivere Behandlung. Die gängige Praxis, zwischen vier und sechs Wochen zu rehabilitieren, hat sich als zweckmäßig erwiesen. Liegen negativ-soziale Begleitfaktoren vor, wie etwa Langzeitarbeitslosigkeit oder fehlendes soziales Netzwerk, kann eine signifikant längere Dauer der Rehabilitation erforderlich sein. Gleiches gilt, wenn Ziel der Rehabilitation die Wiedereingliederung nach längerer Arbeitsunfähigkeit ist. Auch Essstörungen, Abhängigkeitserkrankungen und schwere Persönlichkeitsstörungen bedürfen einer längeren Rehabilitationsdauer.

Rehabilitanden, die innerhalb der ersten drei Behandlungswochen keine relevante symptomatische Besserung erreichen, profitieren meist auch nicht von der Fortführung der Rehabilitation. Deshalb sollten die bei Beginn der Rehabilitation vereinbarten Behandlungsziele nach drei Wochen mit dem Patienten überprüft werden. Die Reha sollte nur dann fortgeführt werden, wenn der Patient aktiv mitarbeitet und das Rehabilitationsziel mit hoher Wahrscheinlichkeit erreicht werden kann. Dadurch würden die begrenzten Ressourcen konsequenter für zielführende Maßnahmen verwendet und Mehrkosten für Erfolg versprechende längere Rehabilitationen durch Einsparung bei prognostisch ungünstigen Fällen ausgeglichen.

M. Nosper:
Die Dauer psychosomatischer Rehabilitation – Regelungen, Einflussfaktoren und Empfehlungen.
Rehabilitation 2008; 47 (1): S. 8-13