Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Identitätsbildung: Der Körper als Ausdruck innerer Qualitäten

 
Die Medien führen uns in zum Teil aufdringlicher Weise vor, wie die perfekte Frau und der ideale Mann auszusehen haben, wenngleich auch schon die antiken Statuen Schönheitsideale verkörperten. Die meisten Menschen geben sich mit ihrem Aussehen zufrieden. Aber das Körperbild ist ein wesentlicher Bestandteil des Selbstkonzeptes und hat auch weit reichende Implikationen für die Lebensqualität. Als natürliche Reaktion darauf hat die Bereitschaft, den eigenen Körper zu verändern, in den letzten Jahren extrem zugenommen. Ein Beitrag in der Zeitschrift "PiD Psychotherapie im Dialog" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart) spricht von der Tendenz, den Körper als ein Objekt der Gestaltung, als formbares Medium für die Inszenierung des Selbst zu betrachten. Der Körper wird als Ausdruck der inneren Qualitäten eines Menschen interpretiert. Die Gestaltung des Körpers geschieht durch Diäten, Bodyshaping in Fitness-Studios, Schönheitsoperationen oder Tätowierungen und Piercings.

Identität ist krisenanfälliger und problematischer geworden, weil traditionelle Bestandteile der Selbstdefinition destabilisiert oder trivialisiert worden sind. Identitätskomponenten, wie geographische oder familiäre Herkunft oder auch Tugend und Moral, sind heute praktisch bedeutungslos für die Selbstdefinition geworden. Andere, wie sozialer Status, Ehe oder Beruf, haben teilweise an Bedeutung verloren. Moderne Quellen von Identität sind die Persönlichkeit des Einzelnen, sein erworbener Besitz und das Netz seiner Aktivitäten, das ihn von anderen unterscheidet. In seiner Bedeutung als Ausdrucksmittel für das Selbst der Person wird der Körper heute als Element der Identität verstanden, das man gestalten kann und muss.

Die Übereinstimmung mit dem geltenden Körperideal stellt eine Art kulturelles Kapital dar, das für den Einzelnen einen Zugang zu Aufstiegschancen und eine Quelle von Prestige bedeuten kann. Die Lebensqualität kann beeinträchtigt sein, wenn die betreffende Frau oder der betreffende Mann bei sich Abweichungen vom so genannten Idealbild feststellt oder festzustellen glaubt (eingebildete Hässlichkeit). Hier gibt es fließende Übergänge von realitätsnahen zu wahnhaften Wahrnehmungen. Ein Aufsatz in der Zeitschrift "PPmP Psychotherapie, Psycho-somatik, Medizinische Psychologie" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart) bezeichnet die Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen als eine allgemeine Erscheinung, die nur in seltenen Fällen klinische Ausprägung erreichen kann. Die übermäßige Beschäftigung mit dem illusionären Mangel, wie stark übertriebene Körperpflege in geradezu zwanghafter Weise, verursacht aber klinisch relevante Leidenszustände, erreicht Krankheitswert und kann mit Einschränkungen in sozialen und beruflichen Bereichen verbunden sein.

Körperbild und Körperbildstörungen: Der Körper als gestaltbare Identitätskomponente. PiD 2006; 7; Nr. 2; S. 191-195.
Dr. phil. Karin Pöhlmann, Univ. Klinik Dresden. E-Mail: karin.poehlmann@gmx.de

Körperdysmorphe Beschwerden: Welche Rolle spielt die Diskrepanz zwischen Ideal- und Realkörperbild? PPmP Psychothe Psych Medizin 2006; 56; Nr. 6; S. 259-267. Dipl.-Psych. Isolde Daig, Charité Berlin. E-Mail: isolde.daig@charite.de