Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Ist die Borderline-Störung heilbar?


fzm -
Eine Borderline-Persönlichkeitsstörung, die vorwiegend im Jugendalter beginnt, ist gekennzeichnet durch eine Instabilität der Affekte und durch emotionale Impulsivität mit zahlreichen Untergruppierungen. Hinzu kommen eine Neigung zu selbstverletzendem Verhalten sowie emotionale Regulationsdefizite. Bei kaum einer anderen Diagnose sind die Unterschiede zwischen einzelnen Patienten so groß wie bei der Borderline-Störung. Es handelt sich im psychologischen und psychiatrischen Umfeld um die am häufigsten diagnostizierte Persönlichkeitsstörung. In den letzten Jahren haben sich zunehmend klarere diagnostische Konzepte für diese sehr schwer therapierbare psychische Erkrankung etabliert. Ein Beitrag in einem Schwerpunktheft der Zeitschrift "PiD Psychotherapie im Dialog" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2007) spricht von einer "kreativen Explosion" in diesem Feld der Psychotherapie, in dem sich ein breites Netzwerk von ambulanter, teilstationärer, stationärer und betreuender Versorgungsangebote entwickelt hat. Die Therapie ist in den letzten Jahren in Bewegung geraten. Das zentrale Problem der Borderline-Patienten ist darin zu sehen, dass es ihnen nicht gelingt, negative Beziehungserfahrungen adäquat zu verarbeiten. Zwei bedeutende Aspekte sind hinzugetreten: Da ist zum einen die Differenzierung in unterschiedliche Subtypen der Störung, wie traumatisierte, mit Abhängigkeits-Erkrankungen vergesellschaftete oder essgestörte Patienten. Zum anderen gibt die neurobiologische Forschung mit der funktionellen Bildgebung Hinweise darauf, in welchen Hirnarealen Affektregulation und Impulsbeeinträchtigungen zu lokalisieren sind. Der therapeutische Pessimismus ist inzwischen der Hoffnung gewichen, dass die Borderline-Patienten zu einem weniger belastenden Leben finden können.

Je nach klinischer Erfahrung und Neigung der Therapeuten kommen verschiedene Behandlungskonzepte zum Einsatz, die überwiegend aus dem amerikanischen Sprachraum stammen und vermutlich über eine große Schnittmenge im therapeutischen Handeln verfügen. Oftmals scheinen die auf verschiedene Therapieschulen bezogenen Begrifflichkeiten noch den Blick auf die Gemeinsamkeiten zu verstellen. Daher wäre schon viel gewonnen, wenn die Therapeuten die jeweils anderen Ansätze kennen würden. Denn nach wie vor scheuen zu viele Therapeuten die Arbeit mit Borderline-Patienten, da diese extrem anstrengend sein kann, und rezipieren zu wenig die inzwischen gewonnenen Erkenntnisse aus den Spezialabteilungen der stationären Behandlungsangebote.

M. B. Dahn, H. Schauenburg:
Borderline-Störungen – Ein ideales Feld der Therapieintegration?
PiD Psychotherapie im Dialog 2007; 8 (4):
S. 303-310