Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Therapiehunde


Ein Hund, der auf einer Krankenstation Dienst tut, ist sicher nicht alltäglich. Aber was in den USA und in Australien schon länger zur Routine geworden ist, beginnt sich auch hierzulande durchzusetzen. Derzeit werden in etwa 140 deutschen Krankenhäusern unterschiedlichster Art Tiere auf Stationen geduldet oder gezielt therapeutisch eingesetzt. Ein Aufsatz in der Zeitschrift "Psych.Pflege Heute" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart) berichtet über erste Erfahrungen mit dem Einsatz eines Therapiehundes auf einer psychiatrischen Akutstation im Zentrum für Psychiatrie 'Die Weissenau'. Es handelt sich um einen sanft-verspielten Appenzeller/Berner/Senn-Mischling namens "Bonzo". Der überwiegende Teil der Patienten bewertete seine Anwesenheit als Bereicherung der allgemeinen Stationsatmosphäre und als ein zusätzliches Therapieangebot. Das Behandlungsteam empfand Bonzo als Bereicherung des Arbeitsmilieus. Besonders bei chronisch schizophren erkrankten Patienten bewirkt die unvoreingenommene Zutraulichkeit des Hundes eine zeitweilig überraschende affektive Aufhellung und Modulation des Antriebsniveaus. Manche Patienten führten mit dem dankenswert schweigsamen Hund Gespräche und berichteten über ihre Kindheit und ihre Wahnvorstellungen. Ein Patient hat für Bonzo sogar ein Gedicht geschrieben. Zeitweilig bildeten Patienten kleine Gruppen für gemeinsame Ausgänge mit Bonzo, die anschließend Gesprächsstoff in der Patientenrunde liefern. Mehrfach war zu beobachten, dass der Kontakt zum Hund zur Deeskalation aggressiver Spannungszustände beitragen kann. Zu Aggression und Angst neigende Neuzugänge nehmen die Anwesenheit des sanftmütigen Bonzo ausdrücklich positiv auf. Zusammenfassend ergab sich eine die Therapie unterstützende Wirkung des Hundes auf Selbstwertproblematik, Spannungszustände, Aggressionspotenzial, Antrieb und Affekt. Psychische Krisen wurden schneller überwunden. Spezifisch therapeutisch ist der gezielte Einsatz des Therapiehundes in der Kontaktaufnahme mit sonst schwer zugänglichen Patienten. Allerdings, an einen Therapiehund sind besondere Anforderungen zu stellen.

Therapiehund auf einer psychiatrischen Aufnahmestation – Konzeption und vier Jahre Erfahrung.
Psych.Pflege Heute 2006; 12; Nr. 5;
S. 242-246.

Klaus Koch, Die Weissenau, Ravensburg.
E-Mail: klaus.koch@zfp-weissenau.de