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Diskussion um systemische Therapie entflammt
Therapieverfahren trägt zur
Kosteneinsparung bei
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Berlin/Köln (pte/07.09.2006/06:20) - In
Deutschland wird die Diskussion um die so genannte systemische
Therapie/Familientherapie immer lauter. Die Vertreter dieser
Therapieform - vornehmlich die Deutsche Gesellschaft für Systemische
Therapie und Familientherapie (DGSF)http://www.dgsf.org/
und die Systemische Gesellschaft (SG)
http://www.systemische-gesellschaft.de/ - fordern die Zulassung als
Therapieverfahren in der Psychotherapeutenausbildung und die
Kostenübernahme bei ambulanten Behandlungen durch die gesetzlichen
Krankenkassen.
"Bei der systemischen Therapie handelt es sich um ein therapeutisches
Verfahren, dass sich im Gegensatz zu anderen Therapien nicht auf die
innerpsychischen Faktoren beschränkt, sondern das soziale Umfeld des
Patienten aktiv in die Behandlung miteinbezieht", erklärt Bernhard
Schorn von der DGSF im Gespräch mit pressetext. Wie amerikanische
Studien belegten, ist die systemische Therapie vor allem bei schweren
Störungen im Kindes- und Jungendalter, wie Drogenmissbrauch,
Essstörungen, Störung des Sozialverhaltens oder bei der Bewältigung von
körperlichen Krankheiten, ein äußerst erfolgreiches Verfahren.
Im Erwachsenenbereich wurde durch 27 vorgelegte RCT-Studien (randomisierte,
kontrollierte Studien) ebenfalls eine hohe Wirksamkeit nachgewiesen.
Dies gilt im Besonderen in den Bereichen Substanzstörungen,
Depressionen, Essstörungen, psychische Störungen, somatischen
Krankheiten und Schizophrenie.
Weiters wurde eine sehr gute Langzeitwirkung der Therapie und eine
weitaus geringere Abbruchrate als bei vergleichbaren Verfahren
nachgewiesen. Dieser Therapieerfolg wird unter anderem auf die
"Mitbehandlung" des sozialen Umfeldes des Patienten zurückgeführt. Durch
diese Mitbehandlung und der geringeren Sitzungsanzahl können die Kosten
gering gehalten werden und "somit zu erheblichen Kosteneinsparungen im
Gesundheits- und Sozialsystem beitragen", hieß es in einer
Presseaussendung des DGSF.
Ob die systemische Therapie nun in der Psychotherapeutenausbildung
Einzug halten wird, bleibt weiter abzuwarten. Ein endgültiger Beschluss
vom Verwaltungsgericht Düsseldorf
http://www.vg-duesseldorf.nrw.de/, ob der Antrag der DGSF auf
Anerkennung als Ausbildungsstätte für Kinder- und
Jugendlichenpsychotherapeuten mit dem Vertiefungsgebiet systemische
Therapie/Familientherapie zugelassen wird oder nicht, ist noch
ausständig. Das erste Sachgutachten aus dem Jahr 1990 wurde jedenfalls
vom Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie abgelehnt. "Die systemische
Therapie ist ein relativ junges Verfahren. Damals, als wir den ersten
Antrag einreichten, wurden vom wissenschaftlichen Beirat hohe
wissenschaftliche Anforderungen gestellt, die eigentlich nur unter
Laborbedinungen zu erreichen sind. 1999 gab es aber in der Systemischen
Therapie so gut wie keine Laboruntersuchungen. Dies hat sich aber
geändert. Wir haben auch schon einen neuen Antrag gestellt", so Wilhelm
Rotthaus, Vorsitzender des DGSF auf Anfrage von pressetext. (Ende)
Quelle: Pressetext.Deutschland |
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