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Städte sind als
Lebensraum wieder in
Deutschlands
Metropolen: Kinder bekommen Minderheiten-Status
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Hamburg (pte/19.10.2005/12:06) - Nach einer
jüngsten Studie des British American Tobacco-(BAT) Forschungsinstituts
http://www.bat.de sind
die Städte als Lebensraum wieder in. Der wissenschaftliche Leiter des
Instituts Horst Opaschowski
http://www.opaschowski.de, stellt dabei fest, dass wirtschaftliche
Gründe, Menschen dazu veranlassen, wieder in die Städte zu ziehen.
"Menschen ziehen zum Wohlstand", so der Forscher im pressetext-Interview.
Steigende Energiekosten tragen dazu noch bei. Der Abschied vom urbanen
Pessimismus werde offensichtlich.
"In den Wunschvorstellungen der Bevölkerung gleicht die Stadt der
Zukunft deinem modernen Sesam-öffne-dich. Wichtig und attraktiv ist fast
alles, was das Leben in der Stadt gut, schön und lebenswert macht",
erklärt Opaschowski. Kultur rangiere hier ebenso weit oben wie ein
abwechslungsreiches Leben auf Straßen und Plätzen und eine hohe
Erlebnisqualität im Wohnumfeld. Sauberkeit und Sicherheit gehöre zu
diesem urbanen Wohlfühlen dazu. "Das ist die Lebensqualitätssuche, die
auf dem Land nicht mehr garantiert werden kann", so der Forscher. Zu den
größten Problemen am Land gehören mangelhafte öffentliche
Verkehrsanbindungen, das geringe Freizeit- und Kulturangebot sowie immer
häufigere fehlende Dienstleistungseinrichtung. "In vielen Ortschaften
gibt es nicht ein Mal mehr Kneipen", so der Experte.
"Das Lebenskonzept der Menschen hat sich in den vergangenen Jahren
zunehmend geändert", so Opaschowski. Das Schlagwort laute "Die Immobilie
wird mobil". Das Motto lautet "Alle unter einem Dach, aber jeder für
sich", beschreibt der Experte die Situation. Damit werde die
Kommunikation und die Individualität ermöglicht und zugleich eine
Vereinsamung verhindert. Ganz offensichtlich wünschen sich die modernen
Städter neue Wohnformen zur Miete oder zum Eigentum. Diese sollen
Baugemeinschaften, Generationshäuser und auch Senioren-WGs
verwirklichbar machen. Die Wohnung gilt - nach der Kleidung - als die
dritte Haut des Menschen: Status, Selbstbild, Lebensstil - alles
spiegelt sich hier wider. Der prognostizierte Bevölkerungsrückgang lasse
in Zukunft mehr frei-Raum zur Inszenierung der eigenen Person im
jeweilig gewünschtem sozialen Milieu.
Flexibles Wohnen sei angesagt - wie Opaschowski feststellt: "Im
Idealfall müsste in jeder neuen Lebensphase das Haus umgebaut oder neu
eingerichtet werden. Wer seine Arbeit oder seinen Partner wechselt,
zieht woanders hin. Wer Gleichgesinnte sucht, wählt eine Interessen-WG
auf Zeit", so Opaschowski. Standardwohnungen hätten daher bald
ausgedient. In Zukunft werden Kinder in den deutschen Großstädten einen
Minderheiten-Status erlangen. Seit 1900 hat sich der Anteil von
Zwei-Personen-Haushalten in Deutschland von 22 Prozent auf heute 70
Prozent erhöht. Die Kinderlosigkeit sei allerdings keine
Privatangelegenheit, meint der Wissenschaftler.
Als sehr problematisch beurteilt der Wissenschaftler auch die wachsenden
sozialen Probleme, die zu eskalieren drohen. Allen voran die Sorge vor
unbezahlbaren Mieten. Übereinstimmend vertreten West- wie Ostdeutsche
die Auffassung, dass das Stadtbild der Zukunft durch Stress und Unruhe
sowie durch Armut und Elend geprägt sein werde. Dabei gehe es allerdings
um grundlegend existentielle Fragen von Wohnen, Essen und Kleiden. "Die
neue soziale Komponente erfordert eine veränderte Stadtplanung", erklärt
Opaschowski. In Hamburg werde dies auf politischer Ebene schon
praktiziert. Dort entstehen neue vier-sechs und acht-Familienhäuser, die
man als echte Generationshäuser bezeichnen kann", sagt der Experte. Der
Trend laute: Mehr Innenstadtförderung anstatt Bauen auf der grünen
Wiese. Dies sei auch ökologisch sinnvoll. Wie komplex die Situation ist,
wird an der Betrachtung einzelner Stadtbeispiele offensichtlich. "Die
bipolare Stadt wird an den Rändern abgerissen und wächst in der
Innenstadt neu", so Opaschowski abschließend. (Ende)
Quelle: Pressetext.Nachrichtenagentur GmbH |
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