Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Körperliche Aktivität der Eltern beeinflusst Gewicht der Kinder
Vorbild des Vaters von größter Bedeutung

 
In Anbetracht der ständigen Berichte, dass unsere Kinder immer dicker werden und gleichzeitig weniger aktiv sind, sollten die Hintergründe Beachtung finden, aber auch Lösungen angesprochen werden.

Aus Studien ist bekannt, dass hinsichtlich der Energieaufnahme und der körperlichen Aktivität innerhalb der Familie meist ähnliche Muster zu finden sind. Umweltfaktoren aus dem direkten sozialen Umfeld scheinen sich am stärksten bei den Alltagsaktivitäten auszuwirken. Insgesamt hat die elterliche Aktivität einen starken positiven Einfluss auf die Aktivität ihrer Kinder. Dabei ist die körperliche Aktivität des Vaters ganz entscheidend, einen geringeren Zusammenhang gilt für das Sporttreiben der Mütter. Kinder von sportlichen Vätern waren dreimal so aktiv wie die Kinder von inaktiven Vätern. Waren beide Eltern aktiv, so waren Kinder sogar sechsmal aktiver. Diese Ergebnisse unterstreichen, dass die Familie bezüglich gemeinsamer Aktivitäten in der Bekämpfung der Häufigkeit und dem Auftreten von Übergewicht und Adipositas im Kindesalter eine große Rolle spielt. Sie machen darüber hinaus deutlich, dass die Einbeziehung des Vaters als Vorbildfunktion tagtäglich absolut notwendig ist.

Wieviel Sport nötig ist, diesbezüglich ist die Datenlage sehr dünn. Auf jeden Fall übersteigt bei übergewichtigen Kindern die Energieaufnahme den Energieverbrauch und sie setzen Speck an. Also sollten sie einfach weniger essen, das Gesündere essen und sich auf jeden Fall mehr bewegen.

Je nach dem Ausmaß des Übergewichtes sollte jedoch kompetente Hilfe (zum Beispiel innerhalb eines ambulanten Therapieprogramms, www.fitoc.de) aufgesucht werden. Es lohnt sich immer, mit häuslicher Aktivität innerhalb der Familie zu beginnen. Sportvereine bieten auch immer mehr Angebote für Kinder, die wenig Freude an Bewegung haben.

Wichtig ist ein ausreichend großer Aktivitätsradius im Wohnfeld. Die Bewegungsräume sollten auch ohne die Eltern erreichbar sein. Der erste Schritt zu mehr körperlicher Bewegung des Kindes ist, die Zeit draußen mit Spielen zu verbringen. Außerdem sollten die Kinder den Weg zur Schule oder in den Kindergarten zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen. Sport muss Freude machen. Die Kinder dürfen nicht überfordert werden und sollten möglichst mit einem Freund gemeinsam aktiv sein.

Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) rät: Kinder und Jugendliche sollten täglich 60 Minuten körperlich mit mittlerer bis starker Anstrengung aktiv sein (Strong 2005), dazu weiteren Alltagsaktivitäten nachgehen. Entscheidender als über die richtige Dosis Bewegung nachzudenken ist allerdings, lieber heute als morgen mit dem Sport zu starten.

Autorin: Priv.-Doz. Dr. med. Ulrike Korsten-Reck, Freiburg
Die Autorin ist Oberärztin in der Abteilung Rehabilitative und Präventive Sportmedizin in der Medizinischen Universität Freiburg. Sie ist Präsidentin der Südbadischen Sportärzteschaft und Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft "Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA)". Dr. Ulrike Korsten-Reck vertritt die DGSP im Forum Prävention und Gesundheitsförderung der Bundesvereinigung für Gesundheit (BfGE) und im Expertenbeirat der Plattform Ernährung und Bewegung e.V. Seit 1987 engagiert sie sich für die Entwicklung und Durchführung des interdisziplinären Therapieprogramms Sport und Ernährung - ein ambulantes Programm für übergewichtige Kinder FITOC (Freiburg Intervention Trial for Obese Children) im Alter von acht bis elf Jahre.
(11. Februar 2008)