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Agile Senioren helfen bei Katastrophen
Heidelberger Wissenschaftler vermitteln ältere Helfer
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Heidelberg (pte/08.03.2006/06:15) - Das
Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg
http://www.gero.uni-heidelberg.de hat bewiesen, dass Senioren auch
nach dem Berufsleben einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft
leisten können. Mit dem Projekt "SeheKa - Senioren helfen bei
Katastrophen"
http://www.seheka.de haben die Heidelberger Wissenschaftler eine
Plattform geschaffen, die es ermöglicht, agile Senioren an Hilfe
suchende Menschen zu vermitteln. Das Projekt feiert in diesem Monat sein
einjähriges Jubiläum. "Unsere grundsätzliche Überlegung war, Anwendung
und Praxis zu verbinden und die ältere Generation nicht nur zu
erforschen, sondern aktiv zu unterstützen", erklärt Ines Prokop vom
Heidelberger Institut für Gerontologie im Gespräch mit pressetext. "Wir
haben mit unserem Projekt bisher sehr positive Erfahrungen gemacht."
Die Potenziale der älteren Generation bleiben im Bereich des
bürgerlichen Engagements oft ungenutzt. Gerade bei Katastrophenfällen
werden Senioren meist nur um Spenden gebeten, eine aktive Einbindung
älterer Menschen gibt es nur selten. Dabei weisen gerade Senioren ein
bemerkenswertes Maß an ehrenamtlichem Engagement für Familienangehörige,
Nachbarn und Vereinskollegen auf und verfügen über Kompetenzen in den
unterschiedlichsten Bereichen. SeheKa hat es sich zur Aufgabe gemacht,
Senioren bei der Katastrophenhilfe und -nachsorge an Hilfsorganisationen
zu vermitteln. "Dabei geht es weniger um den Einsatz am Ort der
Katastrophe als um die Betreuung von Überlebenden, Angehörigen und
Hinterbliebenen in Deutschland", erläutert Prokop. "Nach der
Tsunami-Katatstrophe haben sich die Senioren zum Beispiel um Haushalt
und Kinder von Angehörigen der Opfer gekümmert, so dass diese in die
Krisengebiete reisen konnten, um dort nach Vermissten zu suchen oder an
Bestattungen teilzunehmen."
Im letzten Jahr übernahmen die von SeheKa vermittelten Senioren vor
allem Aufgaben im psychosozialen und betreuenden Bereich. Neben dem
Einsatz bei Angehörigen der Tsunami-Opfer übernahmen die Senioren auch
die Leitung von Selbsthilfegruppen. Aus dem Engagement in Deutschland
ergab sich sogar für einige die Möglichkeit, an einer Mädchenschule in
Sri Lanka zu unterrichten. Das Durchschnittsalter der bei SeheKa aktiven
Senioren liegt zwischen 60 und 70 Jahren. "Mit 70 kann jemand noch
topfit sein", bekräftigt Prokop. "Schließlich sitzen auch im Deutschen
Bundestag Leute in diesem Alter."
An dem Projekt der Heidelberger nehmen Senioren aus ganz Deutschland
teil. Wer mitmachen möchte oder die Hilfe der Senioren in Anspruch
nehmen will, kann über die Internetseite mit SeheKa Kontakt aufnehmen.
Die Haushaltshilfe oder den Kinderbetreuer sollen die Senioren aber
nicht ersetzen. "Unser Projekt richtet sich ausschließlich an die Opfer
von Katastrophen", erklärt Ines Prokop. In Österreich und der Schweiz
gibt es noch kein vergleichbares Angebot. "Dass ein Institut für
Gerontologie so etwas anbietet, ist auch eher ungewöhnlich", meint
Prokop. SeheKa wird durch die Robert Bosch-Stiftung unterstützt. (Ende)
Quelle: Pressetext.Nachrichtenagentur GmbH |
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