Den Forschern zufolge weisen die
Studienergebnisse darauf hin, dass mehr Dienste angeboten werden
sollten, um das isolierte Gefühl der schwangeren Frauen zu vermeiden.
Aus der Umfrage stellte sich heraus, dass 67 Prozent der Befragten sich
während der Schwangerschaft erschöpft fühlten, und dass 58 Prozent
emotionaler waren und öfter weinten. Annähernd die Hälfte der Befragten
fühlte sich unter Druck gesetzt, um sich perfekt zu benehmen, 29 Prozent
fühlten sich verwirrt durch die vielen gut gemeinten, aber unerwünschten
und oft auch widersprüchlichen Ratschläge. Darüber hinaus gab ein
Drittel an, durch Geschichten über Schwangerschaften von anderen
Menschen sowie "Horrorgeschichten" über Geburten aus der Fassung zu
geraten. 27 Prozent fühlten sich durch ihre Beziehung oder finanzielle
Probleme bedrückt und zehn Prozent der Frauen litten unter dem Verlust
von Kontakt mit Freunden.
"Dies sind alarmierende Statistiken, da sie zeigen, wie wenig Frauen
während ihrer Schwangerschaft unterstützt werden und welch schädlichen
Einfluss das auf ihre mentale und physische Verfassung hat", erklärt
Linda Papadopoulos, Pressesprecherin von Tommy's baby charity. Ihrer
Meinung nach sollten schwangere Frauen dauernd beruhigt werden, dass
ihre emotionale Gefühle und Stress normal sind. "Mit ihren Sorgen stehen
sie nicht allein, es stehen ihnen zahlreiche Diensten zur Verfügung", so
Papadopoulos.
Auf Nachfrage von pressetext kann die Kölner Diplompädagogin und
Fachjournalistin Petra Otto bestätigen, dass viele schwangere Frauen der
Geburt ihres Kindes mit Schrecken entgegensehen. "Meiner Meinung nach
haben alle schwangere Frauen in höherem oder geringerem Maße Angst vor
der Geburt", so Otto. Frauen, die zum ersten Mal schwanger sind,
betreten ein neues Terrain, was automatisch eine Angst für das
Unbekannte mit sich bringe. Und Frauen, die bereits Kinder haben, wissen
zwar was auf sie zukommt, aber seien sich ihrer wichtigen, schmerzhaften
Aufgabe dadurch um so mehr bewusst. Auch das bringe eine gewisse Angst
mit sich.
Die Tatsache, dass in Deutschland bereits 30 Prozent der Kinder durch
einen Kaiserschnitt geboren werden, wird laut Otto durch Angst
provoziert. "Ein so hoher Prozentsatz kann nicht nur durch medizinische
Gründe erklärt werden und weist darauf hin, dass ein Teil der Frauen es
bevorzugen, dass andere die Initiative ergreifen und sie nicht selber
die Verantwortung tragen", so Otto gegenüber pressetext. Schwangere
Frauen seien grundsätzlich extrem sensibel, wodurch ihre Grundangst bei
Betonung der Risiken bis zur Panik gesteigert werden könnte. "Eine
vertrauensvolle Umgebung und Begleitung kann diese Angst jedoch
minimalisieren", meint Otto. Durch Betonung des Selbstvertrauens in den
eigenen Körper und die eigene Gebärfähigkeit, könnte die Angst in
normalen Bahnen gehalten werden. "Angst kann die Aufmerksamkeit und
Konzentration auf die zu bewältigende Aufgabe sogar steigern, was den
Geburtsvorgang günstig unterstützen kann", so Otto abschließend. (Ende)
Quelle: Pressetext.Nachrichtenagentur |