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Schlafmangel
beeinflusst moralische Entscheidungen
Personen mit geringer emotionaler Kompetenz besonders anfällig
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Göttingen (pte/02.03.2007/13:30) -
Schlafmangel beeinflusst moralische Entscheidungen. Das ist das Ergebnis
einer Studie, die amerikanische Forscher in der Fachzeitschrift "Sleep"
http://www.journalsleep.org/ veröffentlicht haben. Demnach reduziert
ein Mangel an Schlaf die Fähigkeit, bei Handlungen neben Vorwissen auch
Emotionen mit einzubeziehen. Die Ergebnisse betreffen vor allem
überlastete Menschen, die wegen ihres Berufs nicht ausreichend schlafen
und trotzdem wichtige Entscheidungen treffen müssen.
Für ihre Studie konfrontierten die Wissenschaftler 26 Personen mit drei
Konfliktsituationen, für die sie verschiedene Handlungen bewerten
mussten - einmal im ausgeruhten Zustand, einmal nach 53 Stunden
Schlafentzug. Die Situationen brachten die Studienteilnehmer in
verschiedene Zwickmühlen, etwa ob sie eine Person sterben lassen sollten
um damit das Leben anderer Menschen zu schützen. Das Ergebnis: Obwohl
die Teilnehmer auch nach dem Schlafentzug nicht weniger moralisch
gehandelt hätten, brauchten sie im Durchschnitt zwei Sekunden länger um
komplexe moralische Fragen zu beantworten. Für Fragen ohne moralische
Komponente ergab sich dagegen keine Verzögerung.
"Wenn Menschen mehr als 24 Stunden ohne Schlaf auskommen müssen, sinkt
die Gehirnaktivität in der vorderen Kortex dramatisch ab", sagt
Studienleiter William Killgore vom Walter Reed Army Insitute of
Research. Unter Schlafentzug zeigten die Studienteilnehmer zudem leichte
Veränderungen in Bezug auf ihre Einschätzung bestimmter Situationen.
Besonders auffällig waren diese Änderungen bei jenen Personen, die zuvor
in emotionalen Intelligenztests schlechter abgeschnitten hatten. Die
Forscher vermuten nun, dass Personen mit geringerer emotionaler
Kompetenz gegenüber den Folgen von Schlafentzug besonders anfällig sind.
"Die Studie ist insofern bedeutsam, weil sie die Teilnehmer direkt mit
moralischen Konfliktsituationen basiert", sagt Andrea Rodenbeck von der
Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin
http://www.charite.de/dgsm/dgsm/ im Gespräch mit pressetext.
Emotionale Entscheidungen seien schließlich die schwierigsten
Situationen, vor die Menschen gestellt werden könnten. Betroffen seien
vor allem jene, die nicht genug schlafen und trotzdem
verantwortungsvolle Entscheidungen treffen müssen. "Ihnen könnte es
schwer fallen, in schwierigen Situationen die richtige Entscheidung zu
treffen."
(Ende)
Quelle: Pressetext.Deutschland |
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