Frankfurt
(pte/03.08.2005/12:15) - Die Deutsche Stiftung für Herzforschung
http://www.herzstiftung.de
warnt davor, Herzneurosen ernst zu nehmen. Herzbeschwerden beruhen
nämlich nicht immer auf krankhaften Veränderungen des Herzens, auch
seelische Gründe können dafür verantwortlich sein. Mit gezielten
Therapien lassen sich oft deutliche Verbesserungen bewirken.
Die Symptome seien dabei ähnlich wie jene bei einer organischen
Erkrankung: Herzrasen, Herzstolpern, Atemnot und Brustschmerzen. Die
Angst daran zu sterben, führe viele Betroffene von Arzt zu Arzt. Bei den
Untersuchungen würden sich keine organischen Veränderungen finden, die
solche Beschwerden erklären könnten. In solchen Fällen lasse sich oft
eine Herzneurose erkennen, berichtet Thomas Meinertz, Vorstandsmitglied
der Deutschen Herzstiftung. Die Herzneurose zählt zum Kreis der
Angsterkrankungen und ist psychisch bedingt. "Auch bei organischen
Herzerkrankungen, wie etwa nach einem Herzinfarkt, kann sich zusätzlich
eine Herzneurose entwickeln, unter der die Patienten teilweise sogar
mehr leiden als unter der ursprünglichen Herzerkrankung", so Meinertz.
Wichtig sei die Wahl des richtigen Mediziners, meint der Experte.
"Allgemeinmediziner, Internisten oder Kardiologen sind keine Fachleute
für psychische Erkrankungen, müssen aber diese allerdings erkennen.
Herzneurosen sollten von Psychotherapeuten oder Psychosomatiker
behandelt werden. Für die Behandlung der Herzneurose stehen mehrere
Verfahren zur Verfügung, die von manchen Psychotherapeuten kombiniert
werden", erklärt Meinertz.
Erst im Mai hatten Forscher der Yale University School of Medicine
festgestellt, dass heftige Emotionen zu Herzrhythmusstörungen führen
können. Bei Patienten mit implantierten Defibrillatoren, die ein
"Emotionstagebuch" geführt hatten, wurde dies deutlich veranschaulicht.
Demnach führen heftige Gefühlausbrüche wie Aggressionen oder Streit zu
unregelmäßigen Herzschlägen. Beobachtet wurden auch erhöhte
Herzinfarktraten bei emotionalen Stresssituationen wie etwa Erdbeben,
Katastrophen, aber auch bei Fußballmatches. Offensichtlich stört das
ausgeschüttete Adrenalin die elektrischen Rhythmen des Herzens. (Ende)
Quelle: pressetext nachrichtenagentur GmbH |