Rostock (pte001/21.10.2011/06:00) - Bekommen Bruder oder Schwester
einer Frau im gebärfähigen Alter ein Kind, so steigt die
Wahrscheinlichkeit, dass sie selbst mit einem Partner ein erstes Kind
zeugt, innerhalb der nächsten zwölf Monate auf über das Doppelte
an. Dies haben Demografen des Vienna Institute of Demography
http://www.oeaw.ac.at/vid/
und der Universität Oslo
http://uio.no für
norwegische Geschwisterpaare belegt.
Familie prägend
Forschern war schon lange klar, dass die
Entscheidung für Nachwuchs auch durch das soziale Umfeld, speziell durch
die Familie, geprägt wird. Die einzelnen Einflüsse konnte man bisher
jedoch nicht nachweisen. Alexia Prskawetz vom Vienna Institute of
Demography und Torkild Lyngstad von der Universität Oslo gelang es nun,
anhand von Daten norwegischer Geschwisterpaare den Effekt von
Geschwistern zu belegen.
Bei der umfangreichen Untersuchung von
110.000 Paaren mit Angaben zu Geburten, Ausbildung, Einkommen und
Familienstand wurde nachgewiesen, dass innerhalb eines Jahres nach
der Geburt von Nichte oder Neffe die Wahrscheinlichkeit für ein eigenes
erstes Kind auf das 2,3-Fache des Wertes für Frauen mit kinderlosen
Geschwistern anwächst.
Geschwister bauen Ängste ab
Warum die Frauen aus den Geschwisterpaaren
auf die Geburt von Neffen und Nichten reagieren, lässt sich aus der
Studie zwar nicht direkt folgern. Es wird jedoch
vermutet, dass kinderlose Frauen die Unsicherheit bei ihrer eigenen
Nachwuchs-Entscheidung abbauen, indem sie beobachten, wie die
Geschwister mit ihren Kindern und ihrer Rolle als Eltern umgehen.
"Mit ihren Nichten und Neffen machen
die Frauen erste eigene Erfahrungen, wie kleine Kinder zu versorgen und
zu betreuen sind und welche Anstrengung, aber auch Lebensfreude sie
bedeuten", so das Ergebnis der Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe
des Magazins für Demografische Forschung
http://www.demografische-forschung.org
. |