Sacramento/Bochum
(pte003/26.07.2012/06:10) -
Menschen, die sowohl übergewichtig sind als auch Vitamin-D-Mangel
aufweisen, haben ein besonders hohes Risiko für Insulinresistenz und in
Folge auch Diabetes. Das zeigen Forscher der Drexel University
School of Public Health
http://publichealth.drexel.edu
in einer Studie. "Vitaminmangel und Adipositas sind individuelle
Risikofaktoren für Insulinresistenz, in Kombination erhöht sich das
Risiko jedoch noch deutlich", sagt Studienautor Shaum Kabadi.
32-fache Gefahr
20 Mal häufiger sind Menschen häufiger als
andere von Insulinresistenz betroffen, wenn sie zwar adipös sind,
hinsichtlich des Vitamin-D-Spiegels jedoch keine Probleme haben. Tritt das Übergewicht gemeinsam
mit dem Vitaminmangel auf, erhöht sich die Gefahr allerdings auf das
32-Fache. "Es ist jedoch nicht klar, ob Adipositas selbst einen
niedrigen Vitamin D-Spiegel verursacht oder ob das Umgekehrte zutrifft", erklärt Forschungsleiter Longjian Liu.
Indizien statt Risikofaktoren
Auf dieses Henne-Ei-Problem verweist
auch der Mediziner Helmut Schatz, Sprecher der Deutschen Gesellschaft
für Endokrinologie
http://www.endokrinologie.net ,
gegenüber pressetext. Als einzige zulässige Aussage der Studie wertet
der Experte, dass es Indikatoren für den Zusammenhang zwischen
Übergewicht, Vitamin D-Mangel und Diabetes gibt. "Das sind dann aber
noch keine konkreten Risikofaktoren", so Schatz.
Zu früh für Vitamin-D-Empfehlung
Laut Schatz sind positive Effekte einer
Vitamin-D-Gabe nur in bestimmten Fällen gesichert. Dazu gehören
etwa Rachitis bei Säuglingen, Knochenleiden, chronische
Niereninsuffizienz, Nebenschilddrüsenschwäche sowie die Prävention bei
älteren Menschen, die Osteoporose- und sturzgefährdet sind. Für
Krankheitsbilder wie Krebs, Herzkreislaufleiden, Diabetes, Multiple
Sklerose, Immun- und Infektionskrankheiten liegen Schatz zufolge bislang
nicht genügend valide Daten vor. |