Berkeley
(pte014/24.11.2011/10:00) - Wissenschaftler der University of
California
http://berkeley.edu haben mit Scans untersucht, wie das Gehirn mit
der Erinnerung an unangenehme oder traumatische Ereignisse während des
Schlafes umgeht. Das Team um Matthew Walker hat Freiwilligen
emotionale Bilder gezeigt und scannte sie, als sie diese Bilder
mehrere Stunden später wieder sahen. Jene Teilnehmer, denen erlaubt
worden war zu schlafen, wiesen in Regionen des Gehirns, die mit
Gefühlen in Zusammenhang stehen, weniger Aktivität auf. Stattdessen
war jener Bereich aktiver, der mit rationalem Denken in Verbindung
steht.
REM-Schlafphase
wichtig
Die in
Current Biology
http://cell.com/current-biology veröffentlichten Studienergebnisse
stellen Zusammenhänge zwischen Träumen und dem Gedächtnis her. Die
meisten Menschen sind irgendwann in ihrem Leben mit traumatischen
Ereignissen konfrontiert. Bei manchen führt diese Erfahrung zu einem
posttraumatischen Stresssyndrom. Dieses führt häufig dazu, dass sie
auch noch lange nach diesem Erlebnis emotional gestört sind. Es gibt
zahlreiche Hinweise darauf, dass der sogenannte REM-Schlaf eine Rolle
bei der Verarbeitung von neueren Erinnerungen spielt.
Die
Wissenschaftler gehen davon aus, dass ein besseres Verständnis dieses
Vorganges auch Patienten mit posttraumatischem Stresssyndrom helfen
könnte. Für die aktuelle Studie wurden 30 Freiwillige in zwei Gruppen
aufgeteilt. Nachdem ihnen insgesamt 150 Bilder gezeigt wurden, die
eine emotionale Reaktion auslösen sollten, durfte eine Gruppe ruhig
schlafen. Innerhalb des MRI-Scanners wurden die Bilder ein zweites Mal
gezeigt. Jene, die geschlafen hatten, verfügten über weniger Aktivität
in der Amygdala und über mehr Aktivität im präfrontalen Kortex.
Klarer Blick am
Morgen danach
Jene, die
nicht geschlafen hatten, berichteten über sehr viel emotionalere
Reaktionen beim zweiten Ansehen der Bilder. Die Forscher gehen davon
aus, dass chemische Veränderungen während des REM-Schlafes die
Ursachen dafür erklären könnten. Laut Walker ist bekannt, dass während
des REM-Schlafes die Noradrenalinwerte deutlich absinken. Diese
Gehirnchemikalie steht in direktem Zusammenhang mit Stress. "Durch das
erneute Aufarbeiten von emotionalen Erfahrungen in diesem
neurochemisch sicheren Umfeld, wachen wir am nächsten Tag auf und
diese Ereignisse haben etwas von ihrer emotionalen Wirkung verloren.
Wir glauben, dass wir eher damit umgehen können."
Quelle: Pressetext.de