Pelotas/London
(pte008/18.07.2012/10:00) - Der Mangel an Bewegung ist weltweit für so
viele Todesfälle wie das Rauchen verantwortlich. Rund ein Drittel der Erwachsenen
betreibt laut Studienleiter Pedro Hallal von der Federal
University of Pelotas
http://www.ufpel.edu.br zu wenig körperliche Bewegung.
Die Folge sind 5,3 Millionen Todesfälle pro Jahr, was etwa einem
von zehn Todesfällen durch Herzerkrankungen, Diabetes, Brust- und
Darmkrebs entspricht.
Warnen statt bloß anregen
Die Wissenschaftler schätzen das Problem so
drastisch ein, dass sie es als "Pandemie" bezeichnen. Zur Bewältigung
seien neue Denkansätze erforderlich, wie etwa die Warnung vor den
Gefahren eines zu trägen Lebens statt des bisherigen bloßen Hinweisens
auf die Vorteile der Bewegung.
Das Forscherteam, bestehend aus 33
internationalen Wissenschaftlern, fordert von Regierungen Möglichkeiten,
die Sportausübung einfacher, leistbarer und sicherer zu machen.
Empfehlungen zufolge sollten
Erwachsene jede Woche 150 Minuten moderat Sport betreiben wie rasches
Gehen, Radfahren oder Gartenarbeit.
Zwei von drei bewegen sich zu wenig
Die Studie zeigt, dass Menschen in Ländern mit einem
höheren Einkommen am wenigsten körperlich aktiv sind. So leiden
etwa in England zwei Drittel der Erwachsenen unter Bewegungsmangel. Die
Wissenschaftler räumen ein, dass der Vergleich zwischen einzelnen
Ländern aufgrund der Bewertung von Aktivität schwierig sein kann. Sie
sind jedoch davon überzeugt, dass ihre Schlussfolgerungen allgemeine
Gültigkeit haben.
Lindsey Davies von der Faculty of
Public Health
http://www.fph.org.uk
fordert gegenüber der BBC, alle
Hürden für aktives Leben im Alltag zu bekämpfen. "Menschen, die sich im
Park um die Ecke unsicher fühlen, haben weniger Lust, dorthin zu gehen."
Rauchen für Einzelnen riskant
Ähnlich hoch wie die Todesfälle
durch fehlende Bewegung sind jene durch Folgen des Rauchens,
wobei die Raucherzahl geringer ist als jene, die körperlich nicht fit
sind. Damit stellt das Rauchen laut Claire Knight von Cancer Research UK
http://cancerresearchuk.org
für den Einzelnen eine viel größere Gefahr dar. Für die Prävention von
Krebs sei es daher entscheidend, mit dem Rauchen aufzuhören.
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