Madison/Stegersbach
(pte002/08.11.2012/06:05) - Hoher familiärer Stress während der Kindheit
kann im späteren Verlauf bei Mädchen zu Ängsten und Problemen der
Gehirnfunktion führen. Das hat eine aktuelle Studie der University of
Wisconsin-Madison ergeben. Babys, die von Anfang an mit gestressten
Müttern aufwachsen, haben als Vorschülerinnen einen erhöhten Kortisol-,
also Stress-Level, was in weiterer Folge zu einer schwachen
Korrespondenz zwischen den einzelnen Hirnregionen führen kann.
Schlussendlich kommt es im Alter von rund 18 Jahren zu einer hohen
Entwicklung von Ängsten. Männliche Probanden wiesen diese Merkmale nicht
auf.
Inputs beeinflussen Entwicklung
"Im Jugendalter können Ängste hauptsächlich
im schulischen sowie sozialen Bereich entstehen", erklärt
Kinderpsychologe Mario Reichmann im Gespräch mit pressetext. Letztere
implizieren unter anderem Ängste in Bezug auf den Umgang mit
Gleichaltrigen oder auf die Zukunft. Der Experte rät
Erziehungsberechtigten, auf die familiäre Beziehung und den Kontakt zu
achten.
"Die Eltern sollen ihren Kindern stets
positive Inputs und Rückmeldungen geben, damit diese ein gutes
Selbstbild entwickeln können", so Reichmann. Dies könne bereits bei
Kleinkindern durch einfache Übungen erfolgen. "Man soll ihnen drei
Sachen sagen, die sie an dem jeweiligen Tag gut gemacht haben, wobei das
auch Kleinigkeiten sein können", führt der Fachmann aus. Eine
wertschätzende Haltung dem Kind gegenüber würde auch zu einer eigenen
positiven Haltung gegenüber sich selbst führen.
Behandlung verhindert Depression
"Wenn Ängste im Jugendalter unbehandelt
bleiben, können sie unter anderem Depressionen verursachen oder sich als
Störungen ausprägen und vor allem im Sozialbereich ins Erwachsenenalter
mitgetragen werden", so Reichmann. Zusätzlich könnten Betroffene
Selbstwertprobleme oder sozialen Rückzug aufweisen, was sich wiederum
wie eine Spirale auf die Arbeitswelt auswirken könne.
"Dass diese Ängste vor allem bei Mädchen
entwickelt werden, liegt daran, dass bei Jungen eher externale
Verhaltensstörungen wie Aggressivität entstehen", erläutert der
Spezialist. Bei Mädchen würden sich oft internale und weniger auffällige
Störungen bilden, die ein depressives oder Rückzugsverhalten zeigen.
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