Potsdam (pte001/22.12.2012/06:00) -
Der Wunsch nach Statussymbolen hängt in vielen Fällen mit einem
Minderwertigkeitsgefühl zusammen, so eine aktuelle Studie der Ohio State
University Mansfield Campus
http://www.mansfield.ohio-state.edu
. "Wer sich minderwertig fühlt, unterliegt der psychologischen Tendenz,
den niedrigen Status zu kompensieren. In unserer kapitalistischen,
konsumorientierten Gesellschaft kompensieren diese Menschen über den
Konsum von Produkten, die Status ausstrahlen", sagt Studienautor Philip
Mazzocco.
Verschiedene Lebensentwürfe
Gebildete und besser bemittelte Milieus sind
hingegen anders aufgestellt, so Familientherapeutin Stefanie Bruns
gegenüber pressetext. "Der Konsum wird geprägt von den Idealen und den
Lebensvorstellungen, die man hat. Höhere Schichten streben eine andere
Art der Erfüllung an als Statussymbole", sagt Bruns.
Es ginge besser situierten Schichten eher um
stilvolleres Essen. Ob man nun das teuerste Auto und den größten
Plasmafernseher habe, sei im besser bemittelten Mileu unwichtig. Die
unteren Milieus ließen sich von Medienbildern leiten. Laut Expertin
Bruns haben bestimmte Lebenswerte, wie etwa der der Menschlichkeit,
keine Lobby, Konsumgüter aber schon.
Konsumation als Kompensation
"Selbst wenn man die Werbebilder und
-botschaften nicht ernst nimmt - die Bilder wirken auch unterbewusst",
erklärt Bruns. Auch sie meint, der Konsum statusträchtiger Dinge ist
eine Kompensation: "Der Konsum ist eine Ersatzbefriedigung für
zwischenmenschliche Beziehungen", sagt die Psychologin. Die US-Forscher
führten für ihre Studie mehrere Experimente durch.
In einem der Tests wurden die Probanden gebeten,
bestimmte Produkte nach ihrem Statusgehalt zu bewerten. Die Produkte
waren etwa: Pelzmantel, Kaviar wie auch Sofa, Kühlschrank oder
Staubsauger. Das Ergebnis: Die Menschen mit einem niedrigen Status
bewerteten die teueren Produkte höher als die Menschen aus einem höheren
sozialen Milieu. |