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Unterbezahlt, überarbeitet und schneller alternd
Telomere verkürzen sich bei manueller
Arbeit schneller
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London (pte/20.07.2006/09:00)
- Als ob das Leben unter schlechten sozialen Bedingungen nicht schon
schlimm genug wäre, scheint es auch die Zellen des Körpers frühzeitig
altern zu lassen. Zu diesem Ergebnis ist auf jeden Fall eine Studie von
Wissenschaftern um Tim Spector vom St Thomas' Hospital
http://www.guysandstthomas.nhs.uk gekommen. Menschen aus niedrigeren
soziökonomischen Schichten sterben eher früher an Herzanfällen,
Schlaganfällen oder Krebs als Menschen, die nicht manuell arbeiten.
Ungesunde Angewohnheiten wie der Mangel an Bewegung, überschüssiges
Gewicht, Rauchen und eine schlechte Ernährung sind für rund ein Drittel
dieser Todesfälle verantwortlich.
Die aktuelle Studie zu weißen Blutzellen von 1.552 weiblichen Zwillingen
ergab, dass Zellen von Frauen mit niedrigeren Tätigkeiten rascher altern
auch wenn alle Risikofaktoren berücksichtigt werden. Ihre Zellen waren
durchschnittlich sieben Jahre "älter" als jene von Frauen mit dem
gleichen chronologischen Alter, die nicht manuell arbeiteten. Für die
Ermittlung der Zellalterung wurde die Länge der Telomere gemessen. Bei
jeder Zellteilung werden die Telomere kürzer. Je kürzer also die
Telomere einer Zelle, desto häufiger hat sie sich geteilt und
dementsprechend mehr Stress dürfte sie ausgesetzt gewesen sein. Es
zeigte sich, dass bei Gleichaltrigen bei manueller Arbeit die Telomere
durchschnittlich 140 DNA-Basenpaare kürzer waren. Da rund 20 Paare
durchschnittlich pro Jahr verloren werden, entspricht dieser Wert einer
größeren Alterung von sieben Jahren.
Bei 17 Paaren der Zwillingsschwestern, die Männer an jeweils den
verschiedenen Enden der sozialen Skala heirateten, wiesen ihre Telomere
laut New Scientist durchschnittlich einen Altersunterschied von neun
Jahren auf. Spector geht davon aus, dass der niedrige soziale Status die
Alterung der Zellen vorantreibt, da diese Menschen unter einem größeren
psychologischen Stress stehen. Dieser Umstand könnte subtile
Auswirkungen auf den Metabolismus haben und ihre Zellen einer größeren
oxidativen Schädigung aussetzen. "Der größere psychologischen Stress in
einer niedrigen sozialen Klasse, mit mehr Menschen über einem in der
Nahrungskette und wenig Kontrolle über das eigene Leben kann eine
größere Belastung auf der Zellebene bedeuten. Oxidativer Stress führt zu
einer Verkürzung der Telomere." Spector geht davon aus.
Quelle: pressetext Nachrichtenangentur GmbH |
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