Sydney/Wien (pte002/28.09.2012/06:05)
- Schnarchen ohne ernsthafte Schlafapnoen erhöht nicht das Sterberisiko
oder die Wahrscheinlichkeit, Herzkreislauf-Erkrankungen zu bekommen. Zu
dieser Erkenntnis sind australische Wissenschaftler des Woolcock
Instituts für medizinische Forschung
http://woolcock.org.au
gekommen. Bisherige Studien belegten, dass Apnoen, also Atemstillstände,
zum Tod führen können. Es war jedoch unklar, ob das Schnarchen allein zu
Herzkreislauf-Problemen führt. Die neue Studie hat ergeben, dass
Menschen, die fast die ganze Nacht schnarchen, während der nächsten 17
Jahre kein höheres Sterbensrisiko aufweisen als diejenigen, die dies nur
in zwölf Prozent der Nacht taten.
So laut wie eine Autobahn
"Schnarchen entsteht durch eine
Blockade der Atemwege, wobei das Gaumensegel aufgrund der Entspannung im
Schlaf erschlafft und flattert", erklärt der Wiener HNO-Arzt Peter Franz
http://wien-hno.at
gegenüber pressetext. "Das Geräusch kann dabei über 90 Dezibel
erreichen, was mit einer stark befahrenen Autobahn verglichen werden
kann", so Franz. Als zweite Ursache sei das Zurückfallen der Zunge
anzuführen, die das Geräusch begünstigt. "Der Körper registriert den
Sauerstoffmangel und regt den Körper an, seine Position zu verändern",
so der Experte. Bei einer Kombination von Schnarchen und
Atemstillständen kann es zu einem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom
kommen.
"Übergewicht, hoher Alkoholkonsum und eine
regelmäßige Einnahme von Beruhigungsmitteln sind die Hauptfaktoren, die
zu verstärktem Schnarchen führen", erläutert der Spezialist.
Atemstillstände im Rachen können dabei über 30 Sekunden lang andauern
und bis zu 100 Mal pro Nacht auftreten. Die Folgen für starke Schnarcher
sind ein chronischer Sauerstoffmangel sowie Müdigkeit, die tagsüber zu
Sekundenschlaf führen kann. Des Weiteren ist das Schlaganfall- und
Infarktrisiko bei Schnarchern mit Apnoen erhöht.
Mehrere Behandlungsmethoden
Eine Methode zur Behandlung von Schnarchen
stellt die sogenannte CPAP-Maske dar, ein Beatmungsgerät, das bei
Atemstillstand Sauerstoff zuführt. Außerdem gibt es die Möglichkeit
chirurgischer Eingriffe, die entweder die Nasenscheidewand begradigen
oder die Gaumen- und Rachenschleimhaut straffen. Als letzte
Behandlungsform nennt der HNO-Arzt die Gaumenspange, die individuell am
Patienten angepasst wird. |