Adelaide/Basel
(pte003/04.10.2011/06:00) - Für
das Körpergewicht zählt der Zeitpunkt des Zubettgehens und Aufstehens
weit mehr als die Schlafensdauer. Das haben australische Forscher
um Carol Maher bei 2.200 Kindern und Jugendlichen zwischen neun und 16
Jahren ermittelt. Wer spät ins
Bett geht und auch spät aufsteht, ersetzt im Vergleich mit
Frühaufstehern eine halbe Stunde Bewegung durch Sitzen - etwa vor dem
Bildschirm. In Folge bleibt er seltener schlank, so die Forscher
in der Zeitschrift "Sleep".
Morgen-Joggen oder
Abend-TV
Den
Zusammenhang erklären die Forscher der Universität South Australia in
Adelaide http://www.unisa.edu.au dadurch,
dass die "Nachteulen" ihre zusätzliche Abendeinheit weniger aktiv
verbringen als die "Frühaufsteher" ihre Morgenstunden. Tatsächlich dauert bei den
Nachteulen die tägliche Bildschirmzeit - darunter fallen Fernsehen,
Videospiele und Internet - 48 Minuten länger als bei der
Vergleichsgruppe. Zudem sind sie zweimal häufiger körperlich inaktiv,
ihr Body-Mass-Index und auch das Übergewichts-Risiko fällt höher aus.
Bisher sind
ähnlich ungünstige Gesundheitsfolgen erst von der Schlafdauer bekannt. "Die Glukosetoleranz fällt ab,
wenn Normalschläfer eine Woche lang nur vier oder sechs Stunden
schlafen. Zudem steigen Appetit und Hunger an", erklärt der
Chrobiologe Christian Cajochen von den Psychiatrischen Uniklinik Basel
http://www.chronobiology.ch gegenüber pressetext. Für die Schlafdauer
spielt die Bettgehzeit laut der aktuellen Studie hingegen keine Rolle:
Kinder, die früher ins Bett gehen als andere, stehen meist um dieselbe
Zeitdifferenz eher auf.
Spätes Bettgehen in
Pubertät normal
Die Ergebnisse
weisen auch auf andere Probleme. So werden etwa Jugendliche im Lauf
der Pubertät automatisch zu Nachteulen - laut Cajochen mit einer
jährlichen Phasenverschiebung von 20 Minuten ab dem zwölften Lebensjahr
(pressetext berichtete:
http://pressetext.com/news/20090422016 ). Gut möglich, so die
australischen Forscher, dass sie gleichzeitig auch aus diesem Grund an
Körperbewegung einbüßen. |