Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Risikofaktoren für psychische Erkrankung nach Trauma entdeckt
Persönlichkeitseigenschaften begünstigen psychische und physische Symptome


Zürich (pte/01.12.2005/13:55) - Wissenschaftler der Universität Zürich (UZH) http://www.unizh.ch haben zwei Risikofaktoren entdeckt, die für eine posttraumatische Erkrankung verantwortlich sind. Mit den Erkenntnissen wird eine frühe Erkennung und Prävention von stark belasteten Berufsgruppen möglich. Rund 80 Prozent aller Menschen werden irgendwann in ihrem Leben mit einem traumatischen Ereignis wie Tod und schwere Verletzung, sexueller Missbrauch, Geiselnahmen, Terroranschläge, Naturkatastrophen oder Verkehrsunfälle konfrontiert. Nur etwa vier Prozent der Gesamtbevölkerung erkranken an einer so genannten "posttraumatischen Belastungsstörung".

Das Risiko für eine psychische Erkrankung nach einem Trauma scheint individuell sehr unterschiedlich zu sein. Ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Markus Heinrichs und Ulrike Ehlert vom Psychologischen Institut der Universität Zürich http://www.psychologie.unizh.ch hat nun entdeckt, dass es Risikofaktoren gibt, die bereits vor dem Trauma bestehen und die Entwicklung einer Erkrankung nach einer Traumkonfrontation begünstigen. "Die zwei Risikofaktoren sind Persönlichkeitseigenschaften. Dabei handelt es sich um eine erhöhte Feindseligkeit anderen Menschen gegenüber und ein geringes Vertrauen auf Kontrollierbarkeit und Beeinflussung des eigenen Lebens", erklärt Heinrichs im pressetext-Interview. Personen mit diesem Risiko entwickeln schon bald nach einem traumatischen Erlebnis eine Reihe weiterer psychischer Symptome wie depressive Störungen, Ängste und körperliche Beschwerden, so der Experte.

"Menschen, die diese Persönlichkeitseigenschaften nicht haben, bleiben nach traumatischen Erlebnissen von psychischen Erkrankungen verschont", so Heinrichs. Der Experte meint, dass frühes Konfliktmanagement und soziales Kompetenztraining helfen könnten, diese Persönlichkeitsstörungen früh zu erkennen. "Wir sehen Patienten erst relativ spät, meist erst wenn es zu einer Erkrankung nach dem Extremerlebnis gekommen ist", beklagt der Wissenschaftler. Besonders betroffen sind Berufsgruppen wie Feuerwehr, Polizei, Hilfs- und Rettungskräfte aber auch Militär. "Im Schnitt erleben Angehörige dieser Berufe ein traumatisches Ereignis täglich", so Heinrichs. Eine frühe Prävention, Workshops und Führungstrainings können helfen, dieses Risiko zu verringern. Dazu zähle etwa das Schaffen eines offenen Gesprächs. "Untersuchungen in Deutschland haben gezeigt, dass diese Berufsgruppen im Durchschnitt eine um zehn Jahre geringere Lebenserwartung haben", so Heinrichs.

Obwohl es nicht Gegenstand der Studie war, meint Heinrichs, dass Frauen kompetenter in der Bewältigung von Stresssituationen sind, als Männer. "In den meisten der betroffenen Berufsgruppen ist der Frauenanteil sehr gering", räumt der Experte ein. Das bedeute aber nicht, dass Frauen für diese Berufe weniger geeignet wären. "Besonders auffällig sind etwa die ungünstigen männlichen Bewältigungsregulative wie Alkoholmissbrauch. Die Dunkelziffer liegt hier wesentlich höher als die ohnehin schon bedenklichen bekannten Zahlen", so Heinrichs abschließend.

Die Traumaforschung war bisher ausschließlich auf Untersuchungen nach traumatischen Erlebnissen ausgerichtet. Das Wissenschaftsteam, dem auch Forscher der Universität Trier und des US-Center for Disease Control and Prevention angehörten, haben das Problem umgangen, in dem sie gesunde Feuerwehrmänner über einen Zeitraum von zwei Jahren untersuchten. Das Studienergebnis ist in der jüngsten Ausgabe des Magazins "American Journal of Psychiatry" erschienen. (Ende)


Quelle: pressetext.de