Zhejiang/Wien
(pte004/16.10.2012/06:15) - Rauchen verkürzt nicht nur das Leben,
sondern führt auch zu Blindheit. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der
chinesischen Zhejiang University, die in ihrer Meta-Analyse Beweise
dafür gefunden haben, dass das Rauchen zu einer Risikoerhöhung für
grauen Star beiträgt, der wiederum die Hauptursache für den Verlust des
Sehvermögens darstellt. Das Untersuchen auf mögliche Auslöser für grauen
Star kann laut Experten Präventivmaßnahmen ermöglichen.
Alterungsprozess beschleunigt
"Das Rauchen führt zu biochemischen
Veränderungen im Körper und auch auf der Augenlinse", erklärt der Wiener
Augenchirurg Oliver Findl im Interview mit pressetext. Mit der Zeit
führen diese zu Trübungen im Auge. Laut Experten kann man das mit einer
"Beschleunigung des Alterungsprozesses" vereinfacht erklären. Mehrere
Studien haben den Zusammenhang zwischen Rauchen und grauem Star bereits
belegt, aber: "Rauchen gilt als eine der vermeidbaren Ursachen für
grauen Star", so der Spezialist.
Menschen mit Diabetes seien hingegen früher
von der Trübung betroffen. "Die Bildung eines grauen Stars kann auch mit
familiären Faktoren oder der Ernährung zusammenhängen", so der Experte.
Auch Menschen, die in nördlichen Ländern wohnen, seien aufgrund der
stärkeren Belastung durch das Licht einem höheren Risiko ausgesetzt. Bei
vielen dieser Risikofaktoren sei der Grund für die Bildung einer
Katarakt jedoch noch unbekannt.
Wenig Einfluss auf Katarakt
Das Hauptrisiko für eine Katarakt sei
demnach das Altern. "Man hat deswegen nur wenig Einfluss auf die Bildung
des grauen Stars", sagt Findl. Präventiv sei es zwar kein Fehler, bei
hellem Licht und im Winter bei Schneemassen eine Sonnenbrille zu tragen
und sich gesund zu ernähren, dennoch könne man auf seinen Verlauf selbst
nur wenig einwirken.
"Die einzige Therapie für grauen Star ist
die Chirurgie", sagt der Augenarzt. Wenngleich jeder chirurgische
Eingriff ein gewisses Risiko mit sich bringt, hätte dieser eine hohe
Erfolgsaussicht, die den Patienten bereits eine Stunde nach der
Operation den Heimantritt erlauben. Laut Experten sind sie außerdem bald
nach dem Eingriff in ihren üblichen Handlungen uneingeschränkt.
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