Lund/Graz (pte023/28.11.2012/13:35) - Für
Männer, die auf den täglichen Konsum von Softdrinks nicht verzichten
können, besteht ein erhöhtes Risiko, an aggressiveren Formen von
Prostatakrebs zu erkranken. Während gewisse Ernährungsumstellungen einen
positiven Präventionsbeitrag leisten, erhöht der regelmäßige Genuss von
Erfrischungsgetränken mit Zuckerzusatz die Wahrscheinlichkeit der
Entstehung eines Prostatakarzinoms fast um das Doppelte. Zu diesem
Schluss kommt eine Studie, die 8.000 Männer zwischen 45 und 73 Jahren
über einen Zeitraum von ungefähr 15 Jahren beobachtet hat.
Kalorienmenge wichtig
Die Teilnehmer mussten pro Tag einen
Softdrink mit einer durchschnittlichen Füllmenge von 330 Millilitern zu
sich nehmen und Tagebuch über ihre Ernährungs- und Trinkgewohnheiten
führen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Männer zu 40 Prozent häufiger an
schwerwiegenderen Formen des Prostatakrebses erkrankten. Das Karzinom
wurde nicht mithilfe des sonst üblichen Screening-Verfahrens, welches
den Wert des prostataspezifischen Antigens (PSA) misst, sondern
ausschließlich aufgrund der krankheitstypischen Symptome diagnostiziert.
"Vor einigen Jahren hat es einen Tierversuch
gegeben, bei dem Mäusen Prostatakrebs-Gewebe transplantiert worden ist,
dessen Wachstumsverhalten in Abhängigkeit von der Kalorienzufuhr
untersucht wurde. Den Ergebnissen zufolge ist das erkrankte Gewebe jener
Gruppe, deren Kalorienaufnahme eingeschränkt worden ist, erheblich
langsamer gewachsen als das der hochkalorisch ernährten Mäuse", so Karl
Pummer, Vorstand der Grazer Universitätsklinik für Urologie, im Gespräch
mit pressetext. Auch andere Faktoren wie das Testosteron, das Alter und
die Lebensgewohnheiten beeinflussen das Prostatakrebs-Risiko, so der
Fachmann.
Schlüsselfaktor Ernährung
Laut Isabel Drake, PhD-Studentin an der Lund University
http://lunduniversity.lu.se
, neigten die Teilnehmer mit einer auf Nudeln und Reis basierenden
Ernährung zu einem milderen Krankheitsverlauf, der in 31 Prozent der
Fälle keine Behandlung erforderte. Zuckerhaltige Frühstückscerealien
hingegen führten bei 38 Prozent zu einem häufigeren Auftreten von
Prostatakrebs. Mithilfe zusätzlicher Forschung hofft man nun, mehr über
die Reaktion der Gene auf verschiedene Ernährungsweisen herauszufinden,
um Richtlinien für Risikogruppen zu erstellen.
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