Rostock (pte037/01.09.2011/17:00) - Der Lernerfolg bei
PowerPoint-Präsentationen ist im Vergleich zu Overhead-Folien und dem
klassischen Vortrag kleiner. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie
des Lehrstuhls für Pädagogik der Universität Rostock http://www.iasp.uni-rostock.de
. Vor allem animierte Elemente
und viele Bilder lenken von den Lerninhalten ab, das kognitive
Gedächtnis wird so unnötig belastet. "Schüler und Studenten erinnern
sich zwar nach sechs Wochen immer noch an die Animationen, nicht aber an
den Inhalt", sagt Studienleiter Wolfgang Nieke im Gespräch mit
pressetext.
Power-Point gut für
Verkauf
Nieke war vom Ergebnis selbst überrascht und hat die Studie nochmals
durchführen lassen. "Ich war sehr skeptisch und dachte, vielleicht waren
manche Referate rhetorisch nicht gut gemacht", erklärt Nieke. Der zweite
Durchlauf bestätigte allerdings die Ergebnisse. "PowerPoint ist gut für
Wirtschaft und Verkauf, wo es beispielsweise um Branding geht. Für einen
lang anhaltenden Lernerfolg ist es weniger geeignet", so Nieke.
Allerdings hängt der Lernerfolg stärker von der Gestaltung, als von der
Medientechnik ab. Reduzierte
PowerPoint-Folien ohne Animationen schaden dem Lernerfolg nicht.
Aufmerksamkeit durch
ungewöhnliche Formen
Neuere Präsentationsformen müssen erst untersucht werden. "Meine
Studenten haben bereits mit Prezi experimentiert. Die ungewöhnlichen
Formen schaffen zwar viel Aufmerksamkeit bei den Zuhörern, aber ob diese
Präsentationsart wirklich einen höheren Lernerfolg bringt, muss man erst
untersuchen", beschreibt Nieke seine Erfahrung mit neuen
Präsentationsmöglichkeiten.
Prezi basiert nicht wie PowerPoint auf einzelnen Folien, sondern eher
auf dem Prinzip des Flip-Charts. Durch Zoomen lassen sich hier
Präsentationen aufbauen.
Mit 90 Teilnehmern ist die Studie nicht repräsentativ. "Hier möchten wir
weiterforschen und eine größere Studie durchführen. Es ist noch nicht
geklärt, welche Lerninhalte sich mit welchen Techniken und Programmen am
besten vermitteln lassen", sagt Nieke. |