Washington DC/Wien
(pte005/20.07.2012/06:15) - Luftverschmutzung in den Städten gehört zu
den großen Sorgen der Umweltmediziner. Nun haben Forscher um Thomas Pugh
im Fachmagazin "Environmental Science and Technology" von der American
Chemical Society
http://www.acs.org bewiesen, dass Grünpflanzen die
Umweltbelastung in Städten acht Mal stärker reduzieren kann als bisher
angenommen.
Die Forscher haben zwei sehr problematische
Substanzen unter die Lupe genommen. Bäume, Sträucher und Gräser
konnten die Stickoxide um 40 Prozent und die mikroskopische
Partikel-Masse (PM) um 60 Prozent reduzieren. Im Gesamten konnten die
Pflanzen die Schadstoffbelastung um nur fünf Prozent senken.
Dennoch sei es Grund genug, die Stahl- und Beton-Canyons in den Städten
zu begrünen, schreiben die Autoren.
Schmutzige Luft tötet
"Schmutzige
Luft ist als stiller Killer gefährlicher als die Grippe",
berichtete das Französische Institute for Public Health Surveillance
http://www.invs.sante.fr
in einer Aussendung. Das große Problem der Luftverschmutzung sei die
Tatsache, dass die Menschen tagtäglich und ein Leben lang damit
konfrontiert sind. Zudem fehle es in der Öffentlichkeit am Verständnis
dieses Problems.
Auch der Umweltmediziner Hanns
Moshammer vom Institut für Umwelthygiene der Universität Wien
http://www.meduniwien.ac.at bestätigte
gegenüber pressetext, dass es sehr schwer sei die Risiken zu
kommunizieren. "Es geht nicht darum, Panik zu erzeugen, sondern
aufzuklären. Schließlich ist
Luftverschmutzung eine kombinierte Einwirkung auf Lebenszeit."
Je näher der Straße, desto gefährlicher
Je näher die Distanz zu Straßen,
desto größer ist das Risiko krank zu werden. "Das könnte man als
Faustregel aufstellen", meinte Nino Künzli, Ordinarius für Sozial- und
Präventivmedizin an der Universität Basel
http://www.unibas.ch
genüber pressetext. Besonders gefährlich sind die in den europäischen
Städten existierenden Straßenschluchten.
Die
Luftverschmutzung im Verkehr fordert jährlich mindestens doppelt so
viele Menschenleben wie Verkehrsunfälle. Zu diesem Schluss kamen
US-Forscher vom Massachusetts Institute of Technology. Laut den
Schätzungen sterben jährlich
mindestens 5.000 Briten rund zehn Jahre vor ihrer natürlichen
Lebenserwartung in Folge von Auto-Abgasen, 2.000 durch Flugzeugabgase.
Verkehrsunfälle fordern vergleichsweise 1.850 Todesfälle jährlich.
Link zur Originalstudie:
http://pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/es300826w
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