Cincinnati
(pte017/19.08.2011/16:00) - Dass sich Partner in langjährigen
Beziehungen gegenseitig motivieren, schlechte Gewohnheiten abzulegen,
ist in der Wissenschaft bereits bekannt. Eine neue Studie der University
of Cincinnati http://www.uc.edu/ hat nun ergeben, dass sich Pärchen auch zu
schlechten und ungesunden Gewohnheiten anstiften. Befragt wurden
die Teilnehmer nach ihrem Zigaretten- und Alkoholkonsum, nach ihrer
Ernährung und den Schlafgewohnheiten. Studienautorin Corinne Reczek
identifiziert dabei drei
Modelle, wie es zur Beeinflussung kommt; durch direkten schlechten
Einfluss, die Synchronisierung des Lebensstils und durch das Konzept der
Eigenverantwortlichkeit.
Vorbildwirkung ist
bekannt
"Fälle der
Vorbildwirkung sind bekannt. Es kommt vor, dass ein Partner Alkohol
trinkt und das dann übernommen wird", erklärt Luigi Trenkler,
Paartherapeut und Lektor an der Sigmund Freud Privatuniversität Wien
http://www.sfu.ac.at/ , im Gespräch mit pressetext. In heterosexuellen
Beziehungen wurde überwiegend der Mann als direkter schlechter Einfluss
beschrieben, so die Studie.
Die
Synchronisierung von schlechten Angewohnheiten ist fast ausschließlich
in homosexuellen Beziehungen zu finden. Damit ist gemeint, dass sich
Partner alleine nicht ungesund verhalten. Haben aber beide das selbe
Laster, kämpfen sie nicht dagegen an. Das dritte Modell wurde hingegen
nur in heterosexuellen Partnerschaften genannt. Unter dem Stichwort der
Eigenverantwortlichkeit, wird nicht versucht den Partner im Kampf gegen
ungesunde Gewohnheiten zu unterstützen.
Gemeinsamkeiten sind
nicht das Problem
In der
Paartherapie lassen sich diese neuen Erkenntnisse allerdings kaum
umsetzen. "Es gibt eine Maxime: Das Paar kommt in die Praxis, weil es
selbst ein Problem sieht", so Trenkler. "Von außen Probleme aufzeigen,
ist sehr heikel und würde den Patienten entmündigen." Allerdings sieht
der Paartherapeut die gemeinsamen Angewohnheiten, ob gesunde oder
ungesunde, selten als Schwierigkeit in einer Beziehung. "Es ist eher ersichtlich, dass
Unterschiede ein Problem werden können. Dies führt zu Konflikten.
Gemeinsamkeiten sind zumindest für die Beziehungen förderlich",
erklärt Trenkler. |