Columbus/Wien (pte001/29.11.2012/06:00) -
Unerwünschte negative Gedanken können einfach weggeworfen werden. Zu
diesem Resultat ist eine aktuelle Studie der Ohio State University
gekommen. Das Niederschreiben negativer Gedanken auf Papier und das
Wegwerfen des Schriftstücks "löscht" diese auch im Gehirn. Menschen
markieren mental ihre Gedanken als Müll oder wertvoll, was sich auf ihre
Verwendung auswirkt. Die Wissenschaftler meinen, dass diese Methode
funktioniert, wenn Personen auch wirklich überzeugt davon sind, dass die
Gedanken verschwunden sind.
Probleme mit Ritualen externalisieren
"Im Gehirn findet eine Vernetzung statt.
Neue Impulse wie zum Beispiel solche Rituale verursachen eine neue
Netzwerkbildung, wodurch die Wirkung negativer Gedanken abgeschwächt
wird", erläutert der Psychotherapeut Stefan Hofbauer im Interview mit
pressetext.
Rituale wie zum Beispiel das Verbrennen oder
Wegwerfen des Blattes, das mit den negativen Gedanken beschriftet ist,
und folglich das Externalisieren des Problems im Gehirn, sind laut dem
Experten besonders wirkmächtig auf den menschlichen Geist. Die Methode
der Ritual-Entwicklung habe sich die Psychotherapie bereits seit langem
zunutze gemacht.
Integrative Gestalttherapie betont
Potenziale
"Es gibt eine ganze Reihe an Auswirkungen
für Menschen, wenn sie permanent negativ denken", führt Hofbauer aus.
Das Immunsystem würde demnach beeinträchtigt, was zu einer verstärkten
Anfälligkeit für Infektionskrankheiten führe. "Während es früher
umstritten war, weiß man heute durch die Psychoneuroimmunologie, dass es
eine direkte Wirkung des Gehirns auf das Immunsystem gibt", so der
Spezialist.
Es gibt mehrere Arten der Psychotherapie, um
negative Gedanken zu bekämpfen. Humanistische Methoden wie die
Integrative Gestalttherapie oder die klientenzentrierte Psychotherapie
arbeiten erfolgreich mit Ressourcenaktivierung und Ressourcenstärkung,
indem sie Klienten erzählen lassen, wo sie bereits erfolgreich waren.
"Dadurch werden Potenziale und positive Gedanken gestärkt und die
Wirkung negativer Gedanken abgeschwächt", schließt der Psychologe ab. |