Western Australia
(pte002/25.09.2012/06:05) - Die neueste Forschung der Western Australia
Universität
http://uwa.edu.au besagt, dass Menschen
weiterhin an Lügen glauben, auch wenn sich diese als falsch erwiesen
haben. Diese negative Festigung im Gehirn ist darauf zurückzuführen,
dass das Zurückweisen einer
Information eine höhere kognitive Anstrengung verlangt als das
Akzeptieren einer
Auskunft.
Lügen führen zu Handlungsstörungen
Fehlinformation festigt sich vor allem dann, wenn sie mit unseren
präexistierenden politischen, religiösen und sozialen Einstellungen übereinstimmt.
Die Mühe des Zurückziehens dieser falschen Sachverhalte führt oft zum
gegenteiligen Ergebnis - der Stärkung dieser. Dieses Phänomen erschwert
eine Gedankenänderung auf drei Ebenen.
Auf der individuellen Ebene führt ein
Irrglaube über Gesundheitsmaßnahmen, wie der ungerechtfertigten Angst
vor Impfungen, zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen. Auf der
sozialen Ebene können Lügen über politische Angelegenheiten zu Schaden
führen. Auf der globalen Ebene hingegen können Handlungen zugunsten des
Klimawandels durch bestehende Fehlinformation verhindert werden.
Negatives hat höheren Unterhaltungswert
Der Wiener Soziologe und Lügenforscher Peter
Stiegnitz offenbart im Interview mit pressetext, dass sich dasselbe
Phänomen auch bezüglich negativer Schlagzeilen ergibt. "Der
Mensch tendiert dazu, Negatives wahrscheinlicher zu glauben als
Positives, da der Unterhaltungswert größer ist", erklärt der
Wissenschaftler. "Erst wenn sich ein Zug um Stunden verspätet, schreiben
die Medien darüber, weil sich Negativschlagzeilen besser verkaufen",
führt Stiegnitz aus.
Der Mensch hätte des Weiteren nichts
dagegen, wenn er in einem geringen Maße angelogen würde. Um auch Positives zu glauben,
müsse man Information auf sich selbst beziehen. "Man muss die
eigene Stärke suchen - dann glaubt man auch an das Positive, wie zum
Beispiel Schmeicheleien", erklärt der Lügenforscher abschließend. |