Notre Dame/Wien
(pte019/26.03.2012/13:40) - Um sich Lerninhalte dauerhaft einzuprägen,
sollte man am besten nach dem Pauken schlafen. Das berichten Forscher
der University of Notre Dame
http://nd.edu in der
Zeitschrift "PLoS ONE". "Nach
der Aufnahme neuer Inhalte ist Schlaf für das Gedächtnis optimal. Alle
Infos, die man für später behalten möchte, sollte man vor dem
Zubettgehen nochmals wiederholen. Denn man sagt so dem schlafenden
Gehirn, was es abspeichern soll", erklärt Studienleiterin Jessica
Payne.
Schlaf steigert Effektivität
Die Psychologen ließen 200 Studenten
Vokabeln auswendig lernen. Manche der zu lernenden Wortpaare waren
semantisch miteinander verwandt, andere wiederum nicht. Diese beiden
Arten der überprüften Erinnerung - das episodische und semantische
Gedächtnis - braucht der Mensch, um sich im Alltag zu orientieren. Per
Zufallsprinzip ließ man die Studenten teils um neun Uhr morgens, teils
um neun Uhr abends lernen. Jeweils 30 Minuten sowie zwölf und
schließlich 24 Stunden später wurde das Gelernte abgefragt.
Im Zwölf-Stunden-Test schnitten die
Studenten nach dem Abendlernen und sechsstündigen Nachtschlaf deutlich
besser ab. Lag zwischen Lernen und Kontrolle nur der durchwachte Tag,
hatten sie besonders jene Wortpaare wieder vergessen, die zueinander in
keinem erkennbaren Zusammenhang standen. Im 24-Stunden-Test - also als
bei allen ein Tag und eine Nacht vergangen waren - bestätigte sich das
Ergebnis: Lernen vor dem Schlafen ist effektiver - und zwar bei beiden
Formen des so genannten "deklarativen" Gedächtnisses.
Tipps für die Prüfung
"Vor dem Schlaf entscheidet sich, was
auf der Festplatte des Gehirns gespeichert bleibt", bestätigt die Wiener
Schlafforscherin Brigitte Holzinger
http://www.traum.ac.at
im pressetext-Interview. Während am Vormittag die Aufnahme- und
Konzentrationsfähigkeit am höchsten ist, eignen sich die Abendstunden am
besten, um bereits Verstandenes nochmals zu wiederholen, da der
anschließende Schlaf die Überführung ins Langzeitgedächtnis erleichtert.
Vor großen
Prüfungen empfiehlt die Expertin deshalb, in den Tagen davor speziell
die Abendstunden zum Lernen zu nutzen. Doch auch der ausreichende Schlaf
im Anschluss ist nötig - weshalb man zu viel Stress und Lerndruck besser
aus dem Weg geht. "Viele
Menschen schlafen bei Erregung schlecht, was auch dem Gedächtnis
abträglich sein kann. Deshalb ist es oft besser, am letzten Abend nichts
mehr zu lernen." |