Paris/Bochum (pte018/30.08.2011/10:40) - Lachen weitet die Blutgefäße
und verbessert die Durchblutung, während Stress den genau entgegen
gesetzten Effekt hat. Das berichten Forscher auf dem Europäischen
Kardiologenkongress http://www.escardio.org in Paris. Wer häufig lacht, schützt sich
vor Bluthochdruck und daraus resultierenden Beschwerden ähnlich wie
durch Aerobic-Übungen oder die Einnahme von Cholesterinsenkern. Doch
auch das Hören klassischer Musik bringt vergleichbare Effekte,
zeigen aktuelle Forschungen.
Tägliche Lachration
als Vorsorge
Für die Lach-Studie überprüften Mediziner um Michael Miller von der
University of Maryland http://medschool.umaryland.edu zunächst den Humor
von 300 Frauen und Männern. Wer
über skurile Situationen wie etwa gleich gekleidete Gäste auf einer
Party lachen kann, ist seltener von Herzleiden betroffen, so das
Ergebnis. Schließlich zeigte man
den Probanden lustige und spannende Filmclips und prüfte die Blutgefäße.
Deren Durchmesser war nach der Komödie um 30 bis 50 Prozent größer als
nach dem Actionfilm.
Reguliert wird dieser Effekt über die Innenwand der Gefäße (Endothel),
die beim Entstehen von Arteriosklerose und Arterienverhärtung eine
wichtige Rolle spielt. Bei Verletzungen, Entzündungen und Stress erzeugt
sie Chemikalien, die die Spannung der Blutgefäße erhöhen und Blutfluss
sowie Blutverdickung steuern. Obwohl Miller einräumt, dass randomisierte
klinische Studien noch ausstehen, empfiehlt er das Lachen als Gesundheitsvorsorge.
"Esst Gemüse, macht Bewegung und lacht jeden Tag herzlich", so
der Studienleiter.
Klassik günstiger
als Heavy Metal
Die Vorzüge des Lachens wurden
zuvor bereits für den Stoffwechsel und bei Diabetes beschrieben
(pressetext berichtete:
http://pressetext.com/news/20090417033 ). Doch auch Musik könnte
eine vergleichbare Wirkung haben, berichtet der Bochumer Kardiologe und
Organist Hans Joachim Trappe. Er untersucht derzeit, welche Unterschiede
das Hören von klassischer Musik im Vergleich zu Heavy Metal und Stille
auf Blutdruck, Herzschlag, Atmung und im Stresshormon Cortisol
hervorruft. Gut möglich, dass Ärzte Patienten mit erhöhtem Blutdruck
künftig eine Stunde Bach-Musik verschreiben. |