Aarhus/Wien (pte004/07.12.2012/06:15) -
Paare, die keine Kinder haben, weisen ein höheres Risiko auf, verfrüht
zu sterben. Zu dieser aktuellen Erkenntnis kommen Forscher der Aarhus
Universität. Dass Kinder das Leben bereichern und somit verlängern
können, gilt jedoch nur für jene Personen, die sich Nachwuchs wünschen,
diesen jedoch nicht haben können. In solchen Fällen schlagen die
Wissenschaftler eine Adoption vor, um das Risiko wieder zu senken. Zu
den Ursachen für dieses Phänomen können ein vermehrter Alkoholkonsum,
eine Depression oder organische Krankheit gezählt werden.
Nachkommen machen gesund
"Einerseits spielt das Sichern des eigenen
Fortbestandes gesundheitlich eine wichtige Rolle. Zusätzlich ist aber
auch die individuelle Entwicklung der Eltern von Bedeutung", erklärt
Kinderpsychologin Silvia Rauhofer gegenüber pressetext. Personen mit
Kindern würden demnach lernen, nicht nur für sich selbst, sondern auch
für andere Verantwortung zu übernehmen.
"Menschen, die das jedoch nie
berücksichtigen müssen, können zum Teil egoistisch werden. Sie müssen
sich weniger um Mitmenschen kümmern, was auch dazu führen kann, dass sie
im Alter auch weniger soziale Kontakte haben", so die Expertin.
Frauen fühlen sich unvollkommen
Ein unerfüllter Kinderwunsch kann oft
vielerlei Auswirkungen nach sich ziehen. "Gerade bei einem starken Drang
nach Kindern kann bei manchen Menschen das Gefühl entstehen, den
Lebenszweck oder -sinn nicht erfüllt zu haben", erläutert Rauhofer.
Frauen könnten sich selbst zudem auch als unvollkommen wahrnehmen.
"Die Lage für kinderlose Paare hat sich aber
mittlerweile gebessert", ergänzt die Psychologin. Zum einen liefert die
Medizin immer bessere Möglichkeiten für eine Fruchtbarkeit. "Zum anderen
bieten auch Auslandsadoptionen eine größere Aussicht auf Kinder",
schließt Rauhofer ab. Bei einer Adoption in Österreich ist zusätzlich
die legale Altersgrenze gesenkt worden. |