Tel Aviv/Gumpoldskirchen
(pte002/16.11.2012/06:05) - Kinder mit permanenten Nacht-Ängsten können
weniger zwischen Realität und Fantasie unterscheiden als andere. Dieses
Ergebnis geht aus einer aktuellen Studie der Tel Aviv University hervor.
Bei Kindern, die sich in der Nacht vor Fantasiegestalten fürchten,
können später Angststörungen entstehen. Um diesen Zusammenhang zu
untersuchen, wurden Kinder zwischen vier und sechs Jahren herangezogen,
wobei 80 davon starke Nacht-Ängste und 32 eine normale Entwicklung
aufwiesen. Sie wurden auf ihre Fähigkeit, zwischen Fakt und Fiktion zu
unterscheiden, getestet. Dabei stellte sich ihnen zum Beispiel eine Elfe
vor, wobei die Kinder entscheiden mussten, ob diese real sei oder nicht.
Je weniger die Kinder zwischen Wahrheit und Traumwelt differenzieren
konnten, umso größer waren ihre Nacht-Ängste.
Entwicklungsphase beeinflusst Angst
"Kinder haben ein so genanntes magisches
Denken, auf das Erwachsene meist nur mehr schwer zugreifen können",
erklärt Kinderpsychologin Eva Pokorny, im Gespräch mit pressetext.
Grundsätzlich sei es normal, wenn Kinder zu einem gewissen Grad in der
Fantasie leben. "Es ist jedoch empfehlenswert, dass Eltern bei starken
Ängsten dagegen steuern, um spätere Angststörungen vermeiden zu können",
führt die Expertin aus.
Ängste können jedoch auch mit der jeweiligen
Entwicklungsphase zusammenhängen, wobei es auch zu körperlichen sowie
psychischen Veränderungen kommt,diewiederum Phasen von Ängsten
begünstigen können.
Eltern müssen auf Kinder eingehen
Von Bedeutung sei, dass sich Eltern auf
diese Kinderängste und die imaginierten Gestalten einlassen und die
Kinder nicht einfach zu überzeugen versuchen, dass diese nicht da sind.
"Es gibt vielerlei Methoden für Eltern, ihrem Nachwuchs die Ängste zu
nehmen", erklärt die Psychologin. Sehr oft wünschen sich Kinder ein
Nachtlicht, um dem gruseligen Straßen- oder Mondlicht, das wiederum für
abstrakte Bildungen von Monstergestalten verantwortlich sein kann, zu
entgehen.
"Auch das gemeinsame Entwickeln von
Zaubersprüchen, um die Monster zu verbannen oder zu verzaubern, kann
hilfreich sein", so Pokorny. Wenn die Erziehungsberechtigten versuchen,
eine Hilfestellung zu geben, könnten Angstzustände verbessert werden.
|