Ottawa (pte004/12.07.2012/06:15) -
Nicht nur der Mensch oder Tiere mit hochentwickeltem Gehirn schaffen es,
ein Verständnis für Zahlen zu entwickeln. Selbst Fliegen können Nummern
von Dingen unterscheiden - wenn auch noch nicht durch einmaliges oder
wiederholtes Einüben, sondern über den Weg der Evolution. Derartige
Studienergebnisse haben US-Evolutionsbiologen um Tristan Long auf einem
Kongress ihrer Zunft in Kanada
http://www.confersense.ca/Evolution2012
dargelegt.
Blitze und Schütteln
Überprüft wurde die gezielte Nutzung von
numerischer Information, die über das Offensichtliche - nach dem Schema
"ein ganzes Rudel Wölfe ist gefährlicher als ein Einzeltier" -
hinausgeht. Dazu testeten die Forscher eine Gruppe von Fruchtfliegen (Drosophila),
denen sie 20-Minuten-Trainings verpassten. Die Insekten mussten dafür
Lichtblitze über sich ergehen lassen und wurden bei einer bestimmten
Anzahl dieser Stimuli jeweils mittels elektrischer Zahnbürste heftig
geschüttelt.
So lange sie auch geblitzt und geschüttelt
wurden, lernten die Fliegen nicht, die Zahl der Blitze mit dem
Geschütteltwerden zu assoziieren und darauf entsprechend zu reagieren.
Anders war dies jedoch, als die Forscher das Training auch beim
Nachwuchs der Tiere und wiederum deren Nachwuchs wiederholten: Nach 40
Generationen Belästigung mit Negativ-Reizen gelang es den Fruchtfliegen
endlich, die unterschiedliche Blitzzahl eindeutig zuzuordnen.
DNA-Änderung
Im nächsten Schritt wollen die
Wissenschaftler nun herausfinden, welche Änderungen das Training in der
DNA der Tiere bewirkt. "Es könnte zu einem besseren Verständnis
verhelfen, warum manche Menschen mit Rechenschwäche Zahlen nicht
unterscheiden können oder selbst einfachste Mathematik nicht verstehen",
behaupten die Forscher.
Weitere Infos unter
http://bit.ly/LLVexD |