Schaden im Y-Chromosom wird
weitervererbtSheffield/Wels
(pte017/20.12.2012/12:30) - Frauen, die auf der Suche nach einem
geeigneten und potenten Mann sind, sollten in erster Linie auf die
Anzahl seiner Brüder achten. Je mehr es davon gibt, umso fruchtbarer ist
der Auserwählte. Zu dieser Erkenntnis ist eine aktuelle Studie der
Sheffield University
http://shef.ac.uk
gekommen, für die die Beweglichkeit des Spermas von 500 Männern sowie
deren Stammbaum untersucht wurden. Bei einer höheren Anzahl an Brüdern
waren die Spermien schneller als bei Schwestern.
Bewegung, Aussehen und Anzahl
"Diese Studie ist gut nachvollziehbar.
Es ist auch bekannt, dass Frauen, die viele Kinder haben, ihre
Fruchtbarkeit in die nächste Generation weiterreichen", sagt Leonhard
Loimer, Leiter der Kinderwunschklinik Wels
http://kinderwunschklinik.at , im
Gespräch mit pressetext. Frauen, die jedoch Einzelkinder sind, haben
eine geringere Chance, schwanger zu werden als diejenigen mit
Schwestern. "Wenn Männer in der Familie einen Schaden am Y-Chromosom
haben, dann vererben sie diesen auch weiter", sagt der Experte.
Gesundes Sperma muss drei Kriterien
erfüllen. Zum einen ist die Vorwärtsbewegung von Bedeutung, damit es
durch die Gebärmutter und Eileiter gelangen kann. Als zweiten Faktor
wird das Aussehen gezählt. "Das Spermium muss einen normalen Kopf, Hals
und Schwanz haben", erklärt der Arzt. Als letztes Kriterium wird die
Anzahl der Spermien genannt. Für eine erfolgreiche Empfängnis werden
mindestens zehn Mio. Spermien pro Milliliter benötigt.
Samenqualität nimmt stetig ab
"Die durchschnittliche Anzahl hat sich in
den vergangenen Jahren in Europa halbiert. Es gibt zunehmend
missgeformte Samen, wobei ein Spermium beispielsweise zwei Köpfe hat
oder abgeknickt ist", führt der Fachmann aus. Das liegt vermehrt an
Umweltfaktoren wie Chemikalien oder hormonaktiven Stoffen, die die
Keimzellen und -drüsen beschädigen.
"Besonders ungesund für Samen ist Bisphenol
A in Plastikflaschen oder teilweise auch in Windeln", sagt Loimer. Um
bei schlechter Spermaqualität dennoch eine erfolgreiche Empfängnis zu
gewährleisten, wird mit Hilfe eines Mikroskops ein guter Samen
ausgewählt und in die Eizelle geimpft. Künstliche Befruchtung ist laut
dem Spezialisten eine Möglichkeit, die immer schlechter werdende
Samenflüssigkeit zu kaschieren. |