London (pte012/09.07.2012/13:45) - Ein
Viertel aller Facebook-Nutzerinnen gibt zu, schon einmal absichtlich ein
unvorteilhaftes Foto einer Freundin bei Facebook gepostet zu haben, wie
eine Umfrage von MyMemory
http://www.mymemory.com
unter 1.512 volljährigen Frauen ergeben hat. Die wichtigsten Motive für
die digitalen Anschläge sind Streitereien oder Vergeltung für andere
hochgeladene Fotos, die für Unmut gesorgt haben. Vor allem die
Verbreitung von Bildern, die das Angriffsziel ungeschminkt zeigen,
erfreut sich großer Beliebtheit. Zwei Fünftel der Befragten gaben an,
schon solche Bilder eingestellt zu haben.
Kein kategorischer Imperativ
"In meinem Umfeld kommt das eher nicht
vor. Es ist sogar verpönt, Fotos hoch zu laden, ohne die Betroffenen
gefragt zu haben. Sticheleien gibt es in sozialen Medien aber immer
wieder. Es kann auch sein, dass bei Facebook ein Foto den Vorzug erhält,
weil die Hochladende Person darauf besser aussieht als auf anderen
Bildern. Auf das Äußere von Freunden wird dann vielleicht weniger
Rücksicht genommen. Jüngere Menschen denken vielleicht auch oft weniger
nach, bevor sie Party-Schnappschüsse ins Netz stellen", meint Judith
Denkmayr, Geschäftsführerin bei Digital Affairs
http://digitalaffairs.at
, gegenüber pressetext.
Die Guerilla-Foto-Uploads sind bei Frauen
eigentlich verhasst. 65 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen geben an,
dass sie es Freunden übel nehmen, wenn Fotos gepostet werden, die sie in
schlechtem Licht erscheinen lassen. Trotzdem erfreuen sich die digitalen
Sabotageakte großer Beliebtheit. Selbst betteln und flehen hilft den
Betroffenen in vielen Fällen nicht weiter. Ein Fünftel der Befragten ist
schon mindestens einmal mit einer Löschanfrage bei Freundinnen
abgeblitzt.
"Heute ist jeder potenziell Promi und
Paparazzo zugleich. Der beste Schutz ist, zu verhindern, dass
unvorteilhafte Fotos gemacht werden. Hobby-Fotografen müssen vielleicht
noch ein entsprechendes Gespür entwickeln. Ist ein Foto wirklich
unangenehm, sollte beim Urheber nachgefragt werden", so Denkmayr. Trotz
entsprechender Vorkehrungen kommt es aber scheinbar immer wieder zu
"Unfällen".
Fotos haben großen Einfluss
"Es überrascht, dass so viele Frauen
absichtlich Foto-Sabotage betreiben, obwohl die meisten erbost
reagieren, wenn sie selbst Opfer eines solchen Anschlags werden", sagt
MyMemory-Mitgründerin Rebecca Huggler gegenüber dem Telegraph. Die
Regeln für das Hochladen von Fotos sind kompliziert, so die
Unternehmerin. "Im Zweifelsfall kann es auch nützlich sein, zu prüfen,
welche Fotos die betroffene Person selbst von sich postet", so Huggler.
Die Sorge um das digitale
Erscheinungsbild war schon früher Gegenstand von Forschungsarbeiten.
Eine Studie des Center for Eating Disorders
http://bit.ly/HZnd99
hat ergeben, dass soziale Medien Einfluss auf das Selbstbild der Nutzer
haben. 51 Prozent der Befragten
geben an, dass sie durch Facebook öfter über ihr Äußeres nachdenken.
Durch die Möglichkeit, Fotos aus verschiedenen Lebensabschnitten direkt
zu vergleichen, wird Facebook für viele Menschen ein Werkzeug zur
Überwachung des eigenen Gewichts. Die Forscher gehen sogar soweit
Facebook als einen Mitgrund für die Entstehung von Essstörungen zu
bezeichnen, wie die Huffington Post berichtet. |