Uxbridge/Orange
(pte017/24.09.2012/13:30) - Zwei aktuelle ähnliche Studien der Brunel
Universität in Uxbridge
http://brunel.ac.uk
und der Chapman Universität in Orange
http://chapman.edu
haben ergeben, dass das Überwinden einer Trennung durch den
fortbestehenden Kontakt über Facebook erschwert wird. Ein geschätztes Drittel aller
Facebook-Nutzer soll die Plattform dazu verwenden, Informationen über
den Ex-Partner herauszufinden. Für die Studie wurden rund 460
Teilnehmer zu ihrer Facebook-Nutzung in Bezug auf emotionale Genesung
und Umstellung nach einer Trennung befragt. Zudem führt das "Entfreunden"
über die Plattform durch eine nahestehende Person zu erhöhten negativen
Emotionen.
Erholung von Trennung gestört
Die
Ergebnisse belegen, dass eine Überwachung der Facebook-Aktivitäten des
Ex-Partners ein erhöhtes Maß an Schmerz, negativen Gefühlen, sexuelles
Verlangen und Sehnsucht nach der Person hervorruft. Somit wird
das Bewältigen der Trennung gestört. Die zweite Studie belegt, dass
Personen, die aufgrund von Geschehnissen auf Facebook aus der
Kontaktliste gelöscht werden, einen höheren emotionalen Schmerz fühlen
als bei Entzweiungen im "wahren" Leben.
Der Tiroler Paar- und Sexualtherapeut
Bernhard Moritz erklärt im pressetext- Gespräch, dass eine Trennung
immer auch Zeit für eine
persönliche Verarbeitung der gescheiterten Beziehung verlangt, die
mithilfe der permanenten Präsenz des Ex-Freundes über Facebook gestört
wird. "Der Mensch muss Emotionen sterben lassen und nicht
kontinuierlich Antworten auf Fragen über das Scheitern der Beziehung
über soziale Plattformen suchen", so der Experte.
Wertgebung
beim Schlussmachen wichtig
Warum die Beendigung einer Freundschaft über
Facebook schmerzvoller als im wahren Leben ist, erklärt Moritz damit, dass das Kündigen per Mausklick
entwertender für einen Menschen ist. "Wenn man durch einen
Mausklick entfreundet wird, hat man keinen Wert für den Anderen. Wenn
man sich aber persönlich über die Probleme auseinandersetzt, bekommt man
wenigstens die Anerkennung des Wertes als Exfreund", führt Moritz aus.
Um gescheiterte Beziehungen oder
Freundschaften besser verarbeiten zu können, rät der Berater, die eigenen Bedürfnisse zu
fokussieren und nicht permanent Erklärungen vom Ex-Partner einzufordern.
"Auch soll man sich selbst nicht defizitär empfinden, da eine Beendigung
der Partnerschaft nicht automatisch bedeutet, dass man schlecht für den
anderen, sondern dass die Emotionalität nicht kompatibel war",
schließt Moritz ab. |