New York (pte013/10.07.2012/12:03) - Die
Werbeindustrie hat einen Weg gefunden, sich im Nachrichtenstrom der
Social-Media-Plattformen Gehör zu verschaffen, wie TechCrunch berichtet.
E-Commerce-Seiten bezahlen User
dafür, Produkte über ihre Accounts bei Facebook, Twitter und Co an
Freunde weiterzuempfehlen. Die Pinterest-ähnliche Plattform The
Fancy, auf der User neue Produkte entdecken können, hat kürzlich ein
solches Programm eingeführt.
Teilt ein User ein Angebot über seine sozialen Kanäle, erhält er für
jeden erfolgten Kauf einen Rabatt von zwei Prozent auf das empfohlene
Produkt.
Verlockendes Angebot
Neben The Fancy gibt es noch eine
ganze Reihe ähnlicher Plattformen, die ebenfalls auf Bildern basieren
und Unternehmen die Möglichkeit bieten, ihre Produkte zu bewerben. Viele
von ihnen versuchen mittlerweile, User mit Rabatten zum Teilen der
angebotenen Waren zu bewegen. Allein die größte und bekannteste
derartige Plattform, Pinterest, verweigert sich derweilen noch gegen
dieses Vertriebsmodell. "Im Deutschsprachigen Raum sind solche
Spam-Geschichten für einige Social-Media-User bereits ein Ärgernis. Es
handelt sich nicht um die ersten Versuche, die sozialen Verbindungen der
Fans zu monetarisieren", sagt Ed Wohlfahrt von edRelations
http://edrelations.com
gegenüber pressetext.
Um
durch Produktempfehlungen Vergünstigungen zu bekommen, müssen sich
Interessenten nicht einmal mehr gesondert anmelden. Solche
Vorgehensweisen führen nicht nur zu durch zugespammte
Nachrichten-Streams genervten Usern, sondern bedrohen die Netzwerke
selbst. Die Relevanz der Inhalte wird vermindert, was die betroffenen
Plattformen weniger attraktiv macht. Auch der Ruf von Plattformen, die
zur Produktentdeckung einladen, leidet. "Die Nutzer von sozialen
Netzwerken werden in Zukunft immer mehr Möglichkeiten an die Hand
bekommen, um zu steuern, was sie relevant finden und was nicht", glaubt
Wohlfahrt.
Keine Zukunft
Auf diese Weise könnten User einer
Überschwemmung ihrer Accounts mit Spam entgegenwirken. "In den USA gibt
es ein weniger aggressives Modell, um das Weiterempfehlen von Produkten
zu fördern. Klout bietet
einflussreichen Usern im Vorhinein Vergünstigungen an und hofft auf
freiwilliges positives Feedback, ohne Zwang", erklärt Wohlfahrt.
So sollen nur Waren angepriesen werden, die auch wirklich auf Gegenliebe
gestoßen sind.
"Soziale Netzwerke müssen aufpassen, nicht
mit Spam assoziiert zu werden.
Der Grat zwischen dem Generieren von Einnahmen und dem Nerven der User
ist schmal. Die Menschen differenzieren oft nicht zwischen
Inhalten und Medium. Kommt viel Spam, heißt es schlicht, dass das
Netzwerk selbst nichts taugt", so Wohlfahrt. Die User entwickeln derweil
eigene Strategien, um die Relevanz der Inhalte zu sichern. "Die meisten
User setzen mittlerweile auf Qualität statt Quantität. Möglichst viele
Kontakte zu haben, ist nicht länger das Ziel. In solchen Netzwerken
machen erzwungene Empfehlungen keinen Sinn", sagt Wohlfahrt. |