Kalifornien/Innsbruck
(pte015/19.10.2012/12:00) - Seit Jahrhunderten ist die Menschheit darauf
versessen, ein Elixier zu finden, welches in der Lage ist, älteren
Menschen ewige Jugend zu verleihen. Laut neuesten
Forschungserkenntnissen der Stanford University in Kalifornien könnte
die Transfusion von Blut eines jüngeren Menschen der Schlüssel zu diesem
bisher für unmöglich gehaltenen Unterfangen sein. Bei alten Mäusen ist
es den Experten nicht nur gelungen, den altersbedingten Abbau der
kognitiven Fähigkeiten durch die Gabe des Blutes jüngerer Mäuse
aufzuhalten und ihn teilweise rückgängig zu machen, sondern auch das
Wachstum neuer Zellen anzuregen.
Positive Wirkung durch Erythrozyten
"Grundsätzlich ist nicht das Alter des
Blutspenders ausschlagebend für die positive Wirkung des Blutes, sondern
nur das Alter der Erythrozyten, die nur eine durchschnittliche
Überlebensdauer von 100 Tagen haben. Deshalb wäre es ideal, die jüngeren
Zellen einer Blutkonserve von den älteren Blutbestandteilen zu isolieren
und ausschließlich diese zu transferieren", so Harald Schennach,
Vorstand des Zentralinstituts für Bluttransfusion und immunologische
Abteilung in Innsbruck, gegenüber pressetext. Dieses Verfahren werde
zwar bereits diskutiert, weil es eine längere Überlebensdauer der
Erythrozyten ermöglichen würde, existiere bisweilen aber noch nicht.
Die Blutkreislaufsysteme der älteren und der
jüngeren Mäuse wurden miteinander verbunden. Nachdem das Blut beider
Mäuse vollständig miteinander vermischt war, analysierten die Forscher
das Gehirn der Tiere. Dabei stellten sie fest, dass ganz besonders jene
Areale des Hippocampus, die für das Lernen und die Konservierung des
erworbenen Wissens verantwortlich sind, eine Strukturveränderung sowie
eine Vermehrung der Proteine und ein erhöhtes Nervenwachstum zeigen.
Darüber hinaus verstärkte die Transfusion die neuronalen Verbindungen in
Gehirnarealen, in welchen neue Zellen unter normalen Umständen überhaupt
nicht wachsen.
Blutplasma erhöht
Gedächtnisleistung
Das Forschungsteam verabreichte zwölf alten Mäusen über
einen Monat hinweg Blutplasma-Injektionen von jungen und von alten
Tieren, um herauszufinden, ob die Veränderungen tatsächlich die
kognitiven Fähigkeiten verbessern. Anschließend mussten die Mäuse einen
versteckten Gegenstand im Wasser lokalisieren. Bei dieser
Standard-Gedächtnisaufgabe schnitten die Mäuse, denen das junge
Blutplasma injiziert wurde, wesentlich besser ab als jene mit dem alten
Plasma. Obwohl die individuellen Faktoren, welche den verjüngenden
Effekt des Plasmas auslösen noch unbekannt
sind, ist man zuversichtlich diese
Erkenntnisse eines Tages auf Menschen übertragen zu können.
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