London (pte008/14.09.2012/10:25) - Ein
stressiger Job mit wenig Kontrolle über das Geschehen im Alltag kann
laut Wissenschaftlern des University College London
http://ucl.ac.uk
eine tödliche Kombination sein. Das Team um Mika Kivimaki hat 13
europäische Studien mit insgesamt fast 200.000 Teilnehmern analysiert.
Es zeigte sich, dass starke
Belastungen im Job mit einem um 23 Prozent erhöhten Risiko eines
Herzanfalls oder Todesfalls durch koronare Herzerkrankungen in
Zusammenhang stehen.
Umgang mit Stress wichtig
Die Forscher fanden zudem heraus, dass
die Gefahr für das Herz durch
Rauchen oder Bewegungsmangel deutlich geringer ausfiel. Laut
Peter Weissberg von der British Heart Foundation
http://bhf.org.uk
ist es entscheidend, wie Menschen auf Stress bei der Arbeit reagieren.
Details der Studie wurden im Fachmagazin The Lancet
http://thelancet.com
veröffentlicht.
Arbeit kann in jedem Beruf zur Belastung
werden. Laut Experten ist das Phänomen jedoch bei Berufen mit geringerer
fachlicher Qualifikation verbreiteter. Ärzte, die laufend Entscheidungen
treffen müssen, leiden eher weniger unter ihrem Job als jemand, der in
einer Fabrik am Fließband steht. Die Ergebnisse früherer Studien über
die Auswirkungen von Belastungen im Job auf das Herz waren nicht
eindeutig.
In den untersuchten Studien wurden die
Teilnehmer gefragt, ob die Arbeitsbelastung zu groß oder die Arbeitszeit
einfach nicht ausreichend war. Zusätzlich wurden Fragen dazu gestellt,
wie viel Freiheit Arbeitnehmer haben, eigene Entscheidungen zu treffen.
In einem nächsten Schritt wurden die Teilnehmer je nach Belastung in
verschiedene Gruppen aufgeteilt. Diese wurden rund siebeneinhalb Jahre
lang begleitet.
Aktiv bleiben, auch nach der Arbeit
Laut Kivimaki legen die Forschungsergebnisse
nahe, dass eine zu große Belastung im Job ein geringfügig, aber
beständig erhöhtes Risiko einer koronaren Herzerkrankung wie einem
Herzanfall bedeuten kann. Das Wegfallen dieser Belastung könnte 3,4
Prozent dieser Erkrankungen verhindern. 36 Prozent der Arbeitnehmer
könnten dieses Risiko reduzieren, wenn sie aufhörten zu rauchen.
In einem BBC-Bericht erklärt Kivimaki, dass
es bereits bekannt ist, dass
gerade Raucher in stressigen Jobs dazu neigen mehr zu rauchen.
Aktive Menschen mit zu viel Stress im Job hingegen neigen dazu, weniger
aktiv zu werden und dass es auch einen Zusammenhang mit dem Entstehen
einer Fettsucht gibt. Das Herzrisiko könne bei einem sehr stressigen Job
auch durch einen gesunden Lebensstil verringert werden. |